FuPa.net westrhein | Saison 2022/2023

18 Von der Vision zur Realität: Der 1. FC Düren geht die neue Herausforderung sehr selbstbewusst an Für den Verein ist die Regionalliga Neuland. Langfristig soll der Sprung in die Dritte Liga glücken. Mit dem gebürtigen Aachener Jannick Theißen wurde eine neue Nummer eins verpflichtet. Von Lars Brepols Vor rund viereinhalb Jahren stellte Wolfgang Spelthahn der Öffentlichkeit seine Vision vom Profifußball in Düren vor. In der Clubschänke des FC Niederau lauschten Medienvertreter und interessierte Zuhörer den Worten des Landrats, der mit der avisierten Neugründung des 1. FC Düren längst vergessene Glanzzeiten des Dürener Fußballs wiederbeleben wollte. Auf der gepolsterten Holzbank im Vereinsheim nahmen damals neben Spelthahn auch Rainer Krosch, Karl-Heinz Harzheim und Ingo Müller Platz. Doch den FCN-Verantwortlichen war dabei förmlich ins Gesicht geschrieben, dass ihnen dieser Schritt nicht ganz leichtfiel. Wenige Wochen später stimmten die FCN-Mitglieder mehrheitlich für die Überführung der Fußballabteilung in den FCD. Am 30. November 2017 wurde der 1. FC Düren offiziell gegründet. Nach intensiven Gesprächen entschieden sich Anfang März 2018 auch die Fußballer des GFC Düren 99 dazu, mit dem neu gegründeten Club zu fusionieren. Nachdem der Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) die Verschmelzung abgesegnet hatte, stand dem Projekt nichts mehr im Wege. Und so feierte der FCD in der Saison 2018/19 seine Premiere in der Mittelrheinliga. Inzwischen kann sich die sportliche Vita durchaus sehen lassen: FVM-Pokalsieg 2019/20, ein DFB-Pokalspiel gegen Bayern München in der Allianz Arena 20/21 und der Aufstieg in die Regionalliga West 21/22. Dass nun in der Halbprofiliga ein anderer Wind weht, weiß auch Fußballfan Spelthahn. „Als Aufsteiger sind wir in nahezu allen Spielen Außenseiter. Dennoch sind wir schon davon überzeugt, dass wir mit unserem Kader den Klassenerhalt schaffen können. Wenn wir uns in der Regionalliga festsetzen sollten, dann schauen wir weiter“, unterstreicht der Präsident, der langfristig von der 3. Liga träumt. „Das ist kein Ziel für die kommenden Jahre, sondern eine Vision für die Zukunft.“ Die Mannschaft wurde punktuell verstärkt, um die Ziele erreichen zu können. Mit Jannick Theißen wurde eine neue Nummer eins verpflichtet. Der 24-Jährige kennt die Liga und die Region: Für den FC Schalke 04 II, Fortuna Düsseldorf II und den 1. FC Köln II bestritt der gebürtige Aachener 33 Partien in der West-Staffel. Zuletzt stand er beim Nordost-Regionalligisten SV Babelsberg zwischen den Pfosten. Zurück in die Region Mit den Dürenern will der 1,88 Meter große Torhüter schnellstmöglich den Klassenerhalt eintüten, wie er sagt. „Für den Verein, aber auch für die Mannschaft ist die Regionalliga eine riesengroße Herausforderung“, betont Theißen, der in der Jugend auch für Hertha Walheim gespielt hat. „Es war immer mein Wunsch, wieder in die Nähe meiner Heimat zurückzukehren. Deshalb war ich sofort Feuer und Flamme, als das Angebot des 1. FC Düren kam. Das Projekt verfolge ich schon seit ein paar Jahren intensiv.“ Einen Teamkollegen aus seiner Babelsberg-Zeit hat Theißen quasi direkt mitgebracht. Denn der Ex-Kapitän des SV, Petar Lela, schnürt inzwischen ebenfalls die Schuhe für den FCD. Und der Innenverteidiger zeigt sich positiv überrascht von der Qualität beim Aufsteiger. „Ich fühle mich hier sehr wohl und bin gespannt auf die Saison“, sagt der Kroate, für den die Regionalliga West Neuland ist. „In Babelsberg habe ich zuletzt keine Entwicklung mehr gesehen. Daher wollte ich etwas Neues ausprobieren“, verdeutlicht der 28-Jährige, der den Vergleichen mit den Traditionsvereinen entgegenfiebert: „Preußen Münster, Wuppertal oder die Alemannia – da sind schon einige gute Mannschaften dabei. Unser Ziel im ersten Jahr sollte der Klassenerhalt sein, danach schauen wir dann mal weiter. Ich sehe schon viel Potenzial hier in diesem Verein“, unterstreicht der fast zwei Meter große Lela. Wollen auch in der Regionalliga West für Furore sorgen: Die Dürener Hamza Salman (von links), Marc Brasnic und Philipp Simon. Fotos: Manfred Heyne Hat den Verein in die Regionalliga geführt: FCD-Trainer Giuseppe Brunetto.

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