FuPa.net westrhein | Saison 2022/2023

Wir wünschen allen Mannschaften eine erfolgreiche Saison. www.carolus-thermen.de VOLL ENTSPANNT IST HALB GEWONNEN!

Illustrationen:adobeStock.com Liebe Fußballbegeisterte! Fußball ist ein Spiel für Kinder, das von Erwachsenen gespielt wird. Was wie eine abgedroschene Phrase wirkt, gibt trotzdem die ganze Faszination dieses Sportes wieder. Es ist viel mehr als ein Spiel für Groß und Klein. Fußball ist weltumspannend und ein wichtiger Motor für die Völkerverständigung. Wo konnten wir das in der jüngsten Vergangenheit eindringlicher erleben als bei der Partie der ukrainischen Nationalmannschaft gegen Borussia Mönchengladbach? Tausende Fans verwandelten den Borussia-Park mit ihren blau-gelben Fahnen in eine Arena für Frieden und Solidarität. Und wie haben wir mit der Ukraine gefiebert, als sie hingebungsvoll um den Einzug in die Endrunde der WM in Katar kämpfte? Das hatte schon einen Hauch von Shakespeares Dramen. Eine gehörige Portion Dramatik konnten wir auch bei den grandiosen Auftritten der DFB-Frauen bei der Europameisterschaft erleben. Was war das für ein Finale im legendären Wembley-Stadion! Verpasster Titel hin oder her: Besser kann man Werbung für den Frauenfußball nicht machen. Mehr Öffentlichkeit ist bitter nötig, denn viele Landesverbände vermissen schmerzlich den weiblichen Nachwuchs. Dabei müssen sich Fußballerinnen längst nicht mehr verstecken; spätestens seit diesem Turnier sind sie endgültig aus dem Schatten der Männer herausgetreten. Ihr ehrlicher und klarer Fußball ist es, der sich so erfrischend unterscheidet von so mancher Bundesliga-, Premier-League- oder ChampionsLeague-Partie der Männer. Geht es Ihnen auch so, dass sie selbst als fußballbegeisterter Mensch bisweilen ermüdet sind von diesem Jahrmarkt der Eitelkeiten? In solchen Momenten tut es gut, den Fokus auf die Amateurligen und den Jugendfußball zu richten. Dorthin, wo selbst in den untersten Ligen mit Emotion und Leidenschaft um jeden Punkt gekämpft wird. Wo ohne Ehrenamtler absolut nichts rundläuft. Wo Trainingseinheiten im strömenden Regen, bei eisiger Kälte oder sengender Hitze nicht mit Millionengagen versüßt werden. Als Aachener Zeitung und Aachener Nachrichten freuen wir uns auf eine neue, eine spannende Saison im regionalen Amateurfußball! Das vorliegende FuPa-Sonderheft ist nicht nur geballte Information. Es ist auch all jenen gewidmet, die die Liebe zu diesem Sport verbindet. Den Hartplatzhelden, den Zuschauern, den Fußballermüttern und -vätern, die in den kommenden Monaten die kleinen Niederlagen bedauern und die großen Siege feiern werden. Ganz gleich, ob in der Kreis- oder der Regionalliga. Aber denken Sie daran, dass Fußball in diesen Zeiten mehr denn je für Gemeinschaft steht, für das friedliche Miteinander, das uns in Europa gerade so schmerzlich fehlt. Ihnen allen eine tolle und faire Saison! Seien Sie sicher: Wir werden uns am Spielfeldrand blicken lassen! Aber jetzt wünsche ich Ihnen erst einmal viel Spaß mit dem neuen FuPa-Magazin. Mit sportlichen Grüßen Anja Clemens-Smicek Chefin vom Dienst/ Deputy Chief Content Officer EDITORIAL

4 INHALTSVERZEICHNIS 3 Editorial 4 Inhaltsverzeichnis/Impressum 5-7 Der Nachwuchs von Alemannia Aachen 8 Die ambitionierten Pläne der neuen Vichttal-Akademie 9 Dauerbrenner Nils Schütte lässt sich nicht ausbremsen 10-11 Gewaltvorfälle auf Fußballplätzen der Region 12-16 Alemannia Aachen: Der neue Kapitän Marco Müller im Interview 17 „Trainer des Jahres“ gesucht 18-21 1. FC Düren: Von der Vision zur Realität/Interview mit Neuzugang Meik Kühnel 22-23 Presenting-Partner 24-25 Nachfolger von Bernd Neuendorf: Der FVM hat einen neuen Präsidenten 26 Baesweiler Torwart verlängert Vertrag bei Werder Bremen 27 „Meine Spiele“: Das neue FuPa-Feature 28-32 Die Mittelrheinliga 32-40 Die Landesliga 41-44 Die Bezirksliga, Staffel 3 45-55 Die Bezirksliga, Staffel 4 56-64 Kreisliga A, Aachen 65 APAG-Geschäftsführer Simon Papayianni im Interview 66 Die „NetAachen Jungstars 2022“ 68 Eine neue Herausforderung für Christian Kreutzer 69-77 Kreisliga A, Düren 78 Rhenania Lohns Rückkehr nach 20 Jahren 79-87 Kreisliga A, Heinsberg 88 Der Abstieg der Alemannia-Frauen 89-95 Frauenfußball 96 Der Hallencup 97/98 Der älteste Schiedsrichter Dieter Schröder beendet seine Karriere IMPRESSUM Illustrationen: adobe-stock.com Medienhaus Aachen GmbH Dresdener Str. 3 52068 Aachen Tel: 0241/5101-0 Druck Weiss Druck GmbH & Co.KG Hans-Georg-Weiss-Str. 7 52156 Monschau Verantwortlich für den Inhalt im Sinne von § 8 Landespressegesetz NRW Thomas Thelen Anschrift siehe Verlag Verantwortlich für den Anzeigenteil im Sinne von § 8 Landespressegesetz NRW Jürgen Carduck Anschrift siehe Verlag Kontakt Andreas Remy Tel: 0241/5101-586 andreas.remy@medienhausaachen.de Lars Brepols Tel: 0241/5101-341 lars.brepols@medienhausaachen.de Ein Produkt aus dem aachener-zeitung.de/alemannia-newsletter aachener-nachrichten.de/alemannia-newsletter Jetzt kostenlos registrieren: Alles Wissenswerte vom Tivoli: Exklusive Berichte, Videos und Bilder zum Spiel Jeden Freitag und Montag um 19 Uhr NEWSLETTER DER

5 Das Alleinstellungsmerkmal der Jugend von Alemannia Aachen ist vorerst verloren Der Abstieg der A- und B-Junioren macht die Ausgangslage im Kampf um Talente komplizierter. Sportdirektor Helge Hohl will an Stellschrauben drehen und wirbt mit „langfristiger Perspektive“. Von Benjamin Jansen Die letzte Auswärtsfahrt der Saison endete trostlos. Die Aund B-Junioren von Alemannia Aachen hatten sich gemeinsam auf den Weg Richtung Ostwestfalen gemacht, um beim Nachwuchs des SC Paderborn anzutreten. Schon vor den Spielen war das rettende Ufer nicht mehr zu erreichen, danach hatten sich die Niederlagenserien beider Teams verlängert. Eine Woche später gab es für die U19 immerhin noch den Hauch eines Happy Ends, da am letzten Spieltag vor heimischem Publikum der erste Punkt eingefahren wurde, was als Erfolg in einer katastrophal verlaufenen Saison verbucht wurde. Im Leistungsnachweis von Alemannias prominentesten Nachwuchsmannschaften stehen somit zwei Abstiege, sie werden in die Mittelrheinliga „strafversetzt“. Dann heißen die Gegner nicht mehr Borussia Dortmund oder 1. FC Köln, sondern FV Wiehl oder SSV Bornheim. Für Aachens Sportlichen Leiter keine erfreuliche Situation, aber „wir müssen sie hinnehmen, wie sie ist“, sagt Helge Hohl. „Bestmöglich ausbilden“ Natürlich sieht das Selbstverständnis des Vereins vor, dass man schnellstmöglich wieder in die höchste Junioren-Spielklasse zurückkehrt. „Wichtiger als die Ligazugehörigkeit ist uns aber, dass wir unseren Nachwuchs bestmöglich ausbilden“, sagt der künftige Leiter des Nachwuchszentrums, Gabriele Di Benedetto. Das schlechte Abschneiden ist durchaus bemerkenswert, wenn man bedenkt, wie groß die Zuversicht vor dem Start war. „Ich bin davon überzeugt, dass wir viel Qualität im Kader haben“, hatte Dietmar Bozek im Sommer gesagt. Als der Ball rollte, standen die Ergebnisse dann aber diametral zur Aussage des damaligen A-Junioren-Trainers: Nach einem katastrophal verlaufenen Herbst war für Bozek Schluss am Tivoli, der Verein zog nach sechs zum Teil deutlichen Niederlagen die Reißleine. Der Turnaround trat auch unter seinen Nachfolgern nicht ein, der Abstieg zeichnete sich bereits zum Ende der Hinrunde ab. Dass auch die B-Junioren die höchste deutsche Spielklasse verlassen, war im Winter nicht abzusehen. Der Aachener Nachwuchs war auf Kurs Klassenerhalt, was auch ein Verdienst von Marzouk Kotya-Fofana war, der an fast allen Treffern direkt oder indirekt beteiligt war. Dass der groß gewachsene Angreifer den Avancen des 1. FC Köln erlag und zur Rückrunde für die U17 des FC auflief, führte Trainer Dirk Lehmann gebetsmühlenartig an, wenn es darum ging, den Absturz im Jahr 2022 zu erklären. Der Verein erhielt zwar etwa 8000 Euro für den Transfer, verlor aber seinen treffsichersten Nachwuchsstürmer. „Er bekommt dort Geld und einen langfristigen Vertrag, sieht die Perspektiven bei einem Bundesligisten. Wir hatten keine Argumente“, sagte Alemannias Geschäftsführer Sascha Eller später. Abschied eines Jugendspielers mit Perspektive: Der treffsichere Angreifer Marzouk Kotya-Fofana (2. v. l.) schloss sich im Winter dem Nachwuchs des 1. FC Köln an. Foto: Dagmar Meyer-Roeger

6 Schon seit Jahren befinden sich die A- und B-Junioren im Fahrstuhl zwischen Bundesliga und Mittelrheinliga. Verändert hat sich zuletzt, dass die regionale Konkurrenz den Abstand zum langjährigen Branchenführer verkürzt hat. Der U19 des SV Eilendorf haben beispielsweise nur drei Punkte und ein paar Tore in der Aufstiegsrunde gefehlt, um in die Bundesliga aufzusteigen. Mittlerweile nehmen 14 Eilendorfer Jugendmannschaften am Spielbetrieb teil – auf die gleiche Zahl kommt Alemannia Aachen. Und damit liegen beide Clubs nur auf einem geteilten sechsten Platz in der Liste der Vereine mit den meisten Jugendmannschaften in der Städteregion. Angeführt wird sie vom Fusionsverein VfL 08 Vichttal Mausbach Vicht Zweifall 2018, der 22 Nachwuchsteams in der Saison 2021/22 an den Start gebracht hat. Scouting in der F-Jugend Der Kampf um Talente hat auch in der Region in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen. Schon in der F-Jugend wird mancherorts gescoutet, um die nächste Perle zu entdecken. Hohl hofft, dass viele davon in den nächsten Jahren bei der Alemannia landen, auch wenn das Alleinstellungsmerkmal „Bundesliga“ vorerst abhandengekommen ist. Der Plan des 30-Jährigen sieht vor, die fehlenden Vergleiche mit Topteams in der kommenden Saison über hochklassige Testspiele und Turniere zu kompensieren. „Wir werben mit einer langfristigen Perspektive. Kurzfristig können U19-Spieler nicht Bundesliga bei uns spielen, aber wir wollen den Jungs aufzeigen, dass sie bei einem geilen Verein wie der Alemannia den Sprung in die erste Mannschaft schaffen können“, sagt der Sportliche Leiter. Die größten Talente sollen deshalb auch weiterhin regelmäßig in den Trainingsbetrieb der ersten Mannschaft integriert werden. Einige Spieler, die der U19 entwachsen sind und für die der Sprung in die Regionalliga-Mannschaft noch zu hoch ist, werden demnächst beim SV Eilendorf Spielpraxis sammeln. Die Vereine haben sich Ende April auf eine Kooperation verständigt. Die sieht vor, dass Nachwuchskräfte der Alemannia im Seniorenbereich Fuß fassen können und im Gegenzug talentierte Spieler des SV Eilendorf am Tivoli zum Probetraining eingeladen werden. Festim Ljuma und Ben Petry sind die ersten beiden Spieler, die den Weg von der Krefelder Straße an die Halfenstraße antreten werden. In den vergangenen Monaten ist im Nachwuchsbereich der Alemannia einiges auf der Strecke geblieben, die Situation der Profis hatte auch Auswirkungen auf den Nachwuchs. Nachdem Fuat Kilic an den Tivoli zurückgekehrt ist, wurde Athletiktrainer Kolja Wrase von den Junioren abgezogen. Auch das Toptalente-Training kam zu kurz. Zwei von mehreren Stellschrauben, an denen gedreht werden soll, damit die Alemannia nicht von der Konkurrenz überholt wird. Infrastruktur schaffen Die Geschicke im Jugendbereich laufen künftig bei Di Benedetto zusammen, den Hohl noch aus gemeinsamen Zeiten bei Hertha Walheim kennt. Neben der Leitung des Nachwuchszentrums sowie der sportlichen Leitung für die U19 und U17 wird der 35-Jährige langfristig auch das Thema Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) angehen. „Dafür müssen wir aber erst einmal die Infrastruktur schaffen“, sagt Hohl. Und auch die finanziellen Voraussetzungen müssen gegeben sein; Regionalligakonkurrent Rot-Weiß Oberhausen hat zuletzt die weiße Fahne gehisst und sein NLZ aus Kostengründen aufgegeben. Hohl ist dennoch zuversichtlich, das Projekt auf den Weg bringen zu können: „Es gibt viele Sponsoren in Aachen, die sich vorstellen können, für den Jugendbereich Gelder freizugeben“, sagt der Sportliche Leiter. „Das ist auch wichtig. Denn das Geld darf uns nicht an anderen Ecken fehlen. Aber bis wir so weit sind, ist es noch ein langer Weg.“ Für die C-Juniorender Alemannia endete die Saison versöhnlich. In der Abstiegsrunde der Regionalliga West – die höchste Spielklasse dieser Altersstufe – sicherte sich der Aachener Nachwuchs den Ligaverbleib. Die B-Juniorinnen stiegen dagegen aus der Regionalliga West ab und treten künftig in der Mittelrheinliga an. C-Junioren gerettet, B-Juniorinnen nicht Ein ehemaliger Nachwuchsspieler von Alemannia Aachen hat einen Profivertrag beim Bundesligisten Bayer Leverkusen erhalten: Sadik Fofana, der zwei Saisons am Tivoli spielte, bevor er im Sommer 2020 unter das Bayer-Kreuz wechselte, überzeugte Sportdirektor Simon Rolfes von seinen Qualitäten. Sein Profi-Debüt könnte der 19-Jährige in der kommenden Saison für den 1. FC Nürnberg geben, da der Innenverteidiger an den fränkischen Zweitligisten ausgeliehen wird. Sollte er auf Einsatzminuten kommen, winkt Alemannia eine kleine Bonuszahlung. Die wird allerdings erst im Sommer 2023 ausgeschüttet. (bj) Alemannia winkt eine kleine Bonuszahlung Wirbt mit einer „langfristigen Perspektive“: Alemannias Sportdirektor Helge Hohl. Foto: Jerome Gras

7 „Richtig Bock auf die Aufgabe“ Man kann getrost behaupten, dass man den NamenGabriele Di Benedettoauf vielen Fußballplätzen in der Region kennt. Der gebürtige Jülicher stand in den vergangenen Jahren nicht nur als Juniorentrainer von SV Rott und Hertha Walheim an der Seitenlinie, im Seniorenbereich leitete er auch die Kirchberger und Mariadorfer Spieler an. In der vergangenen Saison war der 35-Jährige als Coach der B-Junioren des Wuppertaler SV im Einsatz, jetzt zieht es den A-Lizenzinhaber wieder in die Heimat. Di Benedetto übernimmt die Leitung des Nachwuchszentrums von Alemannia Aachen. Benjamin Jansenhat sich mit ihm unterhalten. Herr Di Benedetto, wie groß war die Sehnsucht nach der Region? Gabriele Di Benedetto: Ich bin hier aufgewachsen, habe für einige Vereine gespielt und stand als Trainer für mehrere Clubs an der Seitenlinie. Ich habe mich immer wohlgefühlt. Deshalb freue ich mich, dass ich jetzt zurückkehre. Warum ist aus dem Trainer jetzt der Leiter eines Nachwuchszentrums geworden? Di Benedetto: Ich wollte den Fußball aus einem anderen Blickwinkel sehen. Ich stand bisher immer auf dem Platz, jetzt lerne ich das Administrative neben dem Platz kennen. Für mich ist es ein Schritt in die richtige Richtung. Vom Trainer zum Leiter des Nachwuchszentrums von Alemannia Aachen. Ich weiß, dass es viel zu tun gibt. Aber das motiviert mich. Ich habe richtig Bock auf die Aufgabe. Welche Rolle hat Ihr ehemaliger Weggefährte Helge Hohl gespielt, der jetzt Ihr Vorgesetzter ist? Di Benedetto: Helge Hohl hat eine wichtige Rolle gespielt, aber es gab noch andere Faktoren. Fakt ist: Wenn man an Fußball in der Region denkt, denkt man automatisch an die Alemannia. Auf die Zusammenarbeit mit Helge freue ich mich schon. Dienstbeginn war der 1. Juli. Gab es konkrete Maßnahmen, die Sie in den ersten Tagen im neuen Amt umsetzen wollten? Di Benedetto: Im ersten Schritt die Kommunikation verbessern und Aufgabengebiete erstellen, damit jeder weiß, was er zu tun hat. Die A- und B-Junioren sind aus der Bundesliga abgestiegen. Ist der direkte Wiederaufstieg das erklärte Ziel? Di Benedetto: Ich will Ziele nicht an einer Platzierung festmachen. Mir geht es mehr um die Ausbildung. Was bringt es uns, wenn wir in der Bundesliga spielen, aber kein Spieler schafft es in die erste Mannschaft? Perspektivisch wollen wir uns aber natürlich in der höchsten Spielklasse etablieren. Zählt es auch langfristig zu Ihren Aufgaben, ein Nachwuchsleistungszentrum aufzubauen? Di Benedetto: Langfristig muss man in diesem Zusammenhang wirklich großschreiben. Die Wiedereinführung eines NLZ hängt von vielen Dingen ab, die wir nur bedingt beeinflussen können, beispielsweise die Infrastruktur. Das Thema haben wir auf jeden Fall auf der Agenda, müssen aber einen langen Atem haben. Gabriele Di Benedetto ist neuer Leiter des Nachwuchszentrums von Alemannia Aachen. Wie seine Pläne und seine ersten Maßnahmen aussehen, hat er im Interview verraten. Freut sich auf seine Aufgabe am Tivoli: Alemannia Aachens neuer Nachwuchsleiter Gabriele Di Benedetto. Foto: Benjamin Jansen

8 Nachwuchsarbeit professionell Von Dirk Müller Die Ziele beim VfL Vichttal sind hoch gesteckt: „Wir wollen von der U14 bis zur U19 dauerhaft in den höchsten Nachwuchsligen vertreten sein“, sagt der Vorsitzende Michael Frey. Dazu soll die Fußball-Jugendarbeit in der neuen „Vichttal Akademie“ professionalisiert werden. „Von der U12 bis zur U19 soll je eine Mannschaft pro Jahrgang zum Leistungsbereich gehören und eine zum Bereich Breitensport“, beschreibt Jugendleiter Johannes Lüttecke. Der VfL Vichttal wolle definitiv „seine DNA behalten“ und ein „ambitionierter Dorfverein“ bleiben, betont Patrick Schnier, wobei der Sportliche Leiter ergänzt: „Wir bieten bereits mehr als 400 Kindern und Jugendlichen in 21 Teams ein sportliches Zuhause, und zusätzlich zum Breitensportangebot für Kids aus der Umgebung ist die Vichttal Akademie offen für Talente aus der gesamten Region.“ Der Verein wolle „im Leistungsbereich Spieler dahingehend ausbilden, dass sie unsere erste Mannschaft in der Mittelrheinliga verstärken können oder den Sprung in Nachwuchsleistungszentren von Bundesligisten schaffen“. Videotechnik, Geschwindigkeitsmessung, die neue Ausstattung des Fitnessraums, die Soccer-Halle, die Kunstrasenplätze und weitere professionelle Ausrüstung sollen den Leistungsteams optimale Trainingsbedingungen bieten. Ein Fahrdienst mit zwei Kleinbussen soll die Wege zu Training und Spielen sicherstellen. „Entscheidend an der Vichttal Akademie ist natürlich die Qualität der Trainer“, hebt Frey hervor. „Im Leistungsbereich kommen ausschließlich professionell ausgebildete Trainer zum Einsatz, die wir sowohl intern als auch mit Hilfe externer Kräfte kontinuierlich weiterbilden.“ Mannschaftsübergreifend sollen zudem Profiltrainer individuell mit den Spielern arbeiten, erläutert Schnier: „Technik-, Athletik- und Torwarttrainer werden die Fähigkeiten der einzelnen Spieler optimal fördern.“ Die Vichttal Akademie wolle bei aller Professionalisierung des Trainings die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen ebenfalls im Fokus halten, betont Lüttecke: „Wir vermitteln dieselben Werte und sozialen Kompetenzen wie im Breitensport. Im Leistungsbereich ist es allerdings besonders wichtig, dass auch den engagiertesten Spielern klar sein muss: Schule und Ausbildung gehen vor.“ Pädagogische Leitung In der Vichttal Akademie seien der Leiter Imad Laadim und mehrere Koordinatoren für die sportlichen Perspektiven der Jugendlichen verantwortlich, es soll aber auch eine pädagogische Leitung installiert werden. „Im Leistungsbereich zu trainieren und zu spielen, ist zeitaufwendig. Um unserer Verantwortung für die VfL-Jugend gerecht zu werden, bieten wir in der Akademie auch Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfeunterricht von ausgebildeten Pädagogen an, damit die schulische Ausbildung ebenfalls gefördert wird“, erklärt der VfL-Jugendleiter. Die neue Vichttal Akademie hat ambitionierte Ziele. Sie soll Talente aus der gesamten Region fördern. Der VfL will dauerhaft mit seinen Mannschaften in den höchsten Jugendligen vertreten sein – von der U12 bis zur U19. In der Vichttal Akademie will der VfL seine Jugendförderung im Sportpark Dörenberg professionalisieren, um dauerhaft in den höchsten Nachwuchsligen zu spielen. Foto: Dirk Müller

9 Ein paar „Wehwehchen“ bremsen den Dauerbrenner Nils Schütte nicht aus Der Innenverteidiger hat in der vergangenen Saison keine Spielminute für den VfL Vichttal verpasst. Wäre es in seiner Karriere ein wenig anders gelaufen, würde er jetzt vielleicht in England spielen. Verpasste in der vergangenen Saison keine Spielminute: Nils Schütte. Foto: Benjamin Jansen Von Benjamin Jansen Sollte man im Duden das Wort „Dauerbrenner“ nachschlagen, es wäre keine Überraschung, wenn ein Hinweis auf Nils Schütte erscheinen würde. Denn der groß gewachsene Innenverteidiger des VfL Vichttal hat in der vergangenen Saison nicht eine Minute in der Fußball-Mittelrheinliga verpasst. In allen 34 Spielen stand Schütte auf dem Platz, wenn der Anpfiff ertönte. Und er verließ ihn erst, wenn die Schiedsrichter sie wieder beendeten – sieht man vom Gang in die Kabine zur Pause einmal ab. Er verrichtete nicht nur seine Arbeit in der Defensive überaus erfolgreich, er trug sich auch noch sechs Mal in die Torschützenliste ein, was ihn nebenbei zum viertgefährlichsten Spieler seiner Mannschaft machte; eine durchaus bemerkenswerte Statistik für einen Verteidiger. „Kein Kopfballungeheuer“ Dass der Zwei-Meter-Hüne seine Tore nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Fuß erzielte, ist ebenfalls mehr als eine Randnotiz. Es spricht für seine fußballerischen Fähigkeiten, zur Wahrheit gehört aber auch, dass „ich trotz meiner Größe kein Kopfballungeheuer bin“, räumt der 22-Jährige ein, der auch drei Jahre für den Nachwuchs von Bayer Leverkusen spielte. „Da ist sicherlich noch mehr drin.“ Sein Trainer sieht ebenfalls noch Potenzial bei seinem Schützling, Andi Avramovic bescheinigt ihm aber schon jetzt, „dass Nils ein sehr fleißiger Spieler ist, der Woche für Woche das Ziel hat, mit maximaler Leistung zu helfen“. Die Karriere des Vichttaler Dauerbrenners hätte anders verlaufen können, wenn zwei Schicksalsschläge nicht für eine Kurskorrektur gesorgt hätten. Im Sommer 2018 legte den damaligen Jugendspieler von Alemannia Aachen eine „Magengeschichte“ ausgerechnet zu dem Zeitpunkt flach, als er ein Probetraining beim abgestiegenen englischen Zweitligisten FC Barnsley absolvieren durfte, der damals vom ehemaligen Bundesligaprofi Daniel Stendel trainiert wurde. Für die U23 des Clubs war Schütte angereist, aber auch die Profis suchten einen jungen Innenverteidiger mit Gardemaß. Schütte konnte nach seinem Krankenhausaufenthalt aber erst mit Verspätung anreisen und erhielt nur zwei Tage Zeit, sich zu empfehlen. „Das war leider nicht genug“, bedauert der gebürtige Stolberger. „Das war bislang die größte Chance meines Lebens.“ Eine weitere durchaus lukrative Möglichkeit ergab sich gut ein Jahr später: Nach einer guten Saison des starken 2000er-Jahrgangs der Alemannia in der A-Junioren-Bundesliga erhielt er eine Einladung des Hamburger SV und von Holstein Kiel; für die U23 beider Nordclubs sollte er vorspielen. In der Woche vor dem Probetraining zog er sich aber eine Sprunggelenksverletzung zu. Die hatte gravierende Auswirkungen, denn auch seine Zusage, ein duales Studium zum Polizeikommissar aufzunehmen, stand auf der Kippe. Studium aufgenommen „Von einem auf den anderen Tag ist mein ganzes Kartenhaus zusammengebrochen“, sagte Schütte. Zwei Operationen später musste er eine Entscheidung treffen. Nachdem ihm ein Arzt schriftlich bestätigt hatte, dass keine Langzeitfolgen zurückbleiben, nahm er sein Studium auf – und gab seinem Heimatverein VfL Vichttal die Zusage, künftig in der Mittelrheinliga die Schuhe zu schnüren. Eine Entscheidung, die er bis heute nicht bereut hat. „Wir haben eine junge, hungrige Mannschaft und ein super Trainerteam“, schwärmt Schütte, der mit einigen ehemaligen Alemannia-Vereinskollegen am Dörenberg zusammenspielt, denen auch keine Perspektive am Tivoli aufgezeigt wurde. Ein „paar Wehwehchen“ habe er im Laufe der Saison gehabt, „das schon“, räumt Schütte ein. „Aber nichts Gravierendes.“ Ausbremsen lassen hat sich der Dauerbrenner davon jedoch nicht. Ohnehin hat er da schon ganz andere Dinge erlebt.

10 Fußball wird zur Nebensache Von Benjamin Jansen, Lars Brepols, Guido Jansen und René Benden Schlägereien, Beleidigungen und Angriffe auf Spieler und Schiedsrichter: Auch auf den Fußballplätzen der Region gab es in den vergangenen zehn Jahren ein paar Fälle, in denen Fairplay mit Füßen getreten wurde. Zuletzt war das bei einem Kreisliga-A-Spiel in Übach-Palenberg zu beobachten, als der SV Scherpenseel-Grotenrath und Germania Hilfarth aufeinandertrafen. Ein Überblick über Begegnungen, die den Sport in den Hintergrund haben treten lassen. 31. Oktober 2021: Nach einem Spiel in der Aachener Kreisliga B zwischen Eintracht Verlautenheide II und Rhenania Rothe Erde kommt es beim Gang in Richtung der Kabinen zu Handgreiflichkeiten. Später wird der Fall vor dem Sportgericht fast vier Stunden lang verhandelt. Das Urteil: Zwei Spieler von Rothe Erde werden lange gesperrt und der Sportmanager von Eintracht Verlautenheide wird schwer belastet. Das Spiel wird mit 2:0 und drei Punkten für Rothe Erde gewertet, da die Eintracht den Spielabbruch verlangt habe. „Die Spielsperre liegt im mittleren Bereich, wir hätten auch 72 Spiele verhängen können“, erklärte damals Heinrich-Josef Loritz, Vorsitzender des Kreissportgerichts. Zuvor hatte ein offener Brief für großes Aufsehen in der Amateurfußballszene gesorgt. In dem Schriftstück hatten der oder die Verfasser vehement gefordert, dass Rothe Erde mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb ausgeschlossen werde. Wenig später reagierte der Club mit einer Stellungnahme an den Kreisvorsitzenden, die von einer Anwaltskanzlei aus Aachen verschickt wurde. Darin versicherte der Verein, dass er sich mit den Vorwürfen sachgerecht auseinandersetzen werde. „Wir waren als Verein zum Handeln gezwungen“, betonte Tim Knipprath, Geschäftsführer und Sportlicher Leiter der Rhenania, damals. Und so startete der Traditionsclub aus dem Aachener Ostviertel mit einem runderneuerten Kader in die Rückrunde. Vor allem der Spaß soll wieder verstärkt im Vordergrund stehen. 2. Dezember 2018: Im Landesliga-Derby zwischen Eintracht Verlautenheide und dem FC Inde Hahn eskaliert die Situation kurz vor dem Abpfiff beim Stand von 3:3. In der Nachspielzeit rollt der Ball ins Seitenaus und ein Zuschauer, der dicht neben der Hahner Auswechselbank steht, blockiert den Ball und befördert ihn mit voller Wucht hinter die Balustrade. Ein Ordner eilt herbei und liefert sich wegen des unsportlichen Verhaltens ein Wortgefecht mit dem Mann. Wenige Sekunden später setzt der Unruhestifter zum Kopfstoß an und schlägt auf den Ordner ein. Ein vollautomatisches Kamerasystem der Firma Soccerwatch hatte die Szene live ins Internet gestreamt. Anschließend verbreitete sich das Video rasend schnell, bundesweit wurde plötzlich über den Vorfall berichtet. Die beiden Vereine distanzierten sich hinterher ausdrücklich von jeglicher Gewaltanwendung. Der Geschädigte wollte sich gegenüber unserer Zeitung nicht zu den Vorfällen äußern. Die Aachener Polizei bestätigte jedoch auf Anfrage den Eingang einer Anzeige wegen Körperverletzung und die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens. 25. März 2018: In der 40. Spielminute war dann endgültig Schluss mit Fußball. Nach einem Foul und anschließendem Handgemenge stürmten Spieler und Anhang vom SC Kellersberg II sowie von BlauWeiß Alsdorf in der Aachener Kreisliga D den Platz und lieferten sich eine wilde Prügelei. Bei der Polizei ging ein Notruf ein, dass sich auf dem Sportplatz von Kellersberg rund 40 Männer einen Kampf unter Einsatz von Messern liefern würden. Als die Beamten mit sechs Streifenwagen einAuch in unserer Region ist es in den vergangenen Jahren zu Gewaltausbrüchen auf Fußballplätzen gekommen. Der Fall Scherpenseel-Grotenrath bildet da keine Ausnahme. Der Tatort: Nach der A-Liga-Partie zwischen Scherpenseel-Grotenrath und Germania Hilfarth geriet das Geschehen auf dem Platz schnell zur Nebensache. Foto: Benjamin Wirtz

11 trafen, hatte sich die Situation bereits ein wenig beruhigt. Messer waren glücklicherweise nicht zum Einsatz gekommen. Doch was übrig blieb, waren fünf Verletzte – mindestens einer musste im Krankenhaus behandelt werden – und frustrierte Vereinsverantwortliche auf beiden Seiten, weil sie um den Ruf ihrer Clubs fürchten. Bereits vor Anpfiff hatten sich die Verantwortlichen ihre Gedanken gemacht. Auf Kellersberger Seite spielten hauptsächlich türkischstämmige Spieler, bei Blau-Weiß Alsdorf ausschließlich syrische Flüchtlinge. Und das zum Höhepunkt des Syrien-Krieges. Zwar bestritten Spieler nachher, dass ihre Nationalität eine Rolle gespielt habe. Augenzeugen berichten allerdings, dass das Spiel von Beginn an hart geführt wurde – bis zum Abbruch. Das Sportgericht urteilte drakonisch: Sperre für beide Teams bis Saisonschluss und jeweils 1000 Euro Strafe. 6. November 2016: Mit Fußball hatte der Vorfall Anfang November 2016 eigentlich nicht viel zu tun, der sich auf dem Sportplatz in Welldorf/Güsten, einem Stadtteil von Jülich, ereignet hat. Damals hatten 20 teils maskierte und mit Schlagwerkzeugen bewaffnete Männer ein Fußballspiel in der Bezirksliga zwischen GrünWeiß Welldorf/Güsten und den Sportfreunden Düren überfallen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Später wurde ein Teil der Täter vor dem Landgericht Aachen zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Der Tatort des Überfalls war eher zufällig der Sportplatz. Der Angriff galt mehreren Männern libanesischer Herkunft, die in beiden Mannschaften spielten. Die Angreifer waren kurdischer Abstammung. Sie hatten auch schon am Vorabend versucht, die späteren Opfer in einer Bar in Jülich aufzusuchen, waren dabei aber nicht fündig geworden. Auslöser des Streits war eine Schlägerei im Straßenverkehr, bei der Männer beider Ethnien aneinandergeraten waren. Der Überfall auf das Fußballspiel war eine Racheaktion der kurdisch-stämmigen Männer aus dem Raum Düren. Der unbekannte Angreifer, dem die schwersten Attacken vorgeworfen werden, wird bis heute gesucht. Unter anderem hatten die Männer mit den Füßen noch gegen die Köpfe der am Boden liegenden Opfer getreten. 7. Dezember 2014: In der Aachener Kreisliga D5 wurde Anfang Dezember 2014 ein Schiedsrichter Opfer von Gewalt. Die Begegnung zwischen dem VfB 08 Aachen und dem BSC Schevenhütte hatte der Unparteiische nach 67 Minuten abgebrochen; 3:1 führten die Gäste zu diesem Zeitpunkt. Ein Aachener Spieler, der zuvor die Rote Karte gesehen hatte, sei auf den Schiedsrichter „zugestürzt“, habe ihn „mit beiden Händen gegen den Oberkörper“ gestoßen und dann „zweimal ins Gesicht und auf den Mund“ geschlagen. „Ich war benommen und sah schwarze Punkte vor den Augen“, gab der Unparteiische damals zu Protokoll. Nach dem Abbruch der Begegnung brachten Schevenhütter den Schiedsrichter und dessen Fahrzeug zunächst nach Hause, ehe er sich am Abend ins Krankenhaus begab. Aachens Geschäftsführer Hans Stockem fand damals deutliche Worte: „Der Spieler wird bei uns nicht mehr spielen. So etwas habe ich noch nie erlebt. Es tut uns furchtbar leid, was da passiert ist.“ Die Vorkommnisse hatten ein Nachspiel vor der Kreisspruchkammer. Der Spieler erhielt eine zweijährige Sperre und „ein Platzbetretungsverbot auf allen Plätzen des Fußball-Verbandes Mittelrhein“. Angriff aus heiterem Himmel am Fußballplatz SV Scherpenseel-Grotenraths Trainer Sascha Mensch erleidet durch den Kopfstoß eines Spielers von Germania Hilfarth eine Kieferprellung. Eine Rote Karte mit Folgen: 30 Monate Sperre. „Den Umständen entsprechend ist alles in Ordnung“, sagt Sascha Mensch, Trainer des A-Ligisten SV Scherpenseel-Grotenrath. Mensch war nach dem Spiel gegen Germania Hilfarth durch einen Kopfstoß eines Germania-Spielers verletzt worden. Im Krankenhaus wurde eine Kieferprellung diagnostiziert. „Ich habe Glück gehabt“, sagt Mensch. Denn er hatte den Kopf weggedreht, als ihn der Kopfstoß mit voller Wucht traf. Neben ihm stand der Germania-Trainer, der ihm zum 1:0-Sieg gratulieren wollte. So wurde Sascha Mensch an der linken Seite getroffen. Wäre er frontal erwischt worden, wären die Folgen deutlich schlimmer gewesen. „Wie wild“ sei der Germania-Spieler auf ihn zugelaufen und habe gerufen „Wer hat mich beleidigt?“. Sascha Mensch: „Ich war am falschen Ort“. Er sei der Erste gewesen, auf den der Germania-Spieler getroffen sei. Dabei habe er nichts gesagt. „Der Angriff kam aus heiterem Himmel, den Blick des Germania-Spielers werde ich nicht vergessen“, so der Trainer. Der Vorsitzende von Germania Hilfarth hat ihn angerufen und sich für die Tat des Spielers entschuldigt. Sascha Mensch erstattet Strafanzeige. „Das läuft über den Verein“, sagt er. Was auf dem Platz passiert sei, hatte der Scherpenseeler Trainer, der früher höherklassig gespielt hat, „noch nicht erlebt“. Er hatte auf dem Platz „Zuschauer von Germania Hilfarth mit Schlagstöcken und Messern“ gesehen. Die Scherpenseeler Verantwortlichen, die die Polizei gerufen haben, hätten die Sportplatztore bis zum Eintreffen der Polizisten geschlossen. „Zuschauer von Germania sind über die Zäune geklettert und haben die Zäune beschädigt“, sagt Sascha Mensch. „Unser Kapitän ist vom Germania-Kapitän niedergeschlagen worden“, hat der Trainer mitbekommen. Der Vater zweier Scherpenseeler Spieler sei fassungslos gewesen und habe sich für seine Landsleute auf Germania-Seite entschuldigt. Und der Sohn seines Torwarts habe nach dem Erlebten abends nicht einschlafen können und gesagt, jetzt könne man nicht mehr zum Fußball auf den Scherpenseeler Sportplatz gehen. „Höchsten Respekt“ zollt Sascha Mensch dem Schiedsrichter. „Er hat sich nichts gefallen lassen und richtig erkannt, dass wir nichts für die Vorfälle konnten.“ Dabei habe der Schiedsrichter von einem Germania-Zuschauer einen Faustschlag abbekommen. Der Trainer stellt auch heraus, dass sich seine Spieler ruhig und besonnen verhalten haben. Kadir B., Hilfarther Abwehrspieler und Auslöser für die Aggressionswelle, blieb der Verhandlung vor dem Kreissportgericht fern, wohl auch auf Anraten seines Clubs. Er ist Wiederholungstäter, sein Platzverweis war nicht der erste in der Saison. Die Kammer sperrte ihn für 30 Monate mit Wirkung von dem Spieltag, an dem er ausflippte. (sie) Erleidet durch einen Kopfstoß eine Kieferprellung: Sascha Mensch, Trainer von A-Ligist SV Scherpenseel-Grotenrath. Foto: Heinz Eschweiler

12 „Es ist tatsächlich eine Ehre“ Gemessen an den Clubjahren am Stück ist Marco Müller mittlerweile der dienstälteste Spieler am Tivoli. Alexander Heinze heuerte zwar ein Jahr vor ihm bei Alemannia Aachen an, aber der Innenverteidiger war nicht durchgehend beschäftigt in Aachen. Müller ist der neue Kapitän der Mannschaft, das hat die Gruppe selbst bestimmt. „Er hat sich dafür mit seiner ehrlichen Art richtig qualifiziert“, lobt Trainer Fuat Kilic die Wahl der Spieler. Vor der Saison trafen sich unsere Redakteure Benjamin Jansen und Christoph Pauli mit dem 28-Jährigen. Herr Müller, Quizfrage am Anfang: Wo liegen Sie altersmäßig im 24-köpfigen Aufgebot? Marco Müller: Ich bin einer der Ältesten (überlegt). Dimitry Imbongo, Alex Heinze, Exaucé Andzouana und dann müsste ich schon kommen. Richtig. Inzwischen sind viele junge Spieler in die Kabine eingezogen. Beobachten Sie, dass das eine andere Generation ist? Müller: Auf jeden Fall. Woran machen Sie das fest? Müller: Andere Gesprächsthemen, unterschiedlicher Kleidungsstil, und auch die Sprache ist anders(schmunzelt). Kommen Sie da noch mit? Müller: Das schon. Ab und zu muss ich aber nachfragen: Was genau willst du mir damit sagen? Manchmal werden auch einfach Artikel in Sätzen weggelassen. Es gibt definitiv Unterschiede. Die jüngeren Spieler verbringen viel Zeit in Sozialen Medien. Ist das auch Ihre Welt? Müller: Ich bin da zum Glück kaum aktiv. Bei Instagram halte ich mich nicht auf. Facebook habe ich noch aus alten Zeiten, da poste ich höchstens einmal im Jahr. Nervt Sie die Fixierung auf den Taschencomputer? Müller: Sehr sogar, ich spreche es in der Kabine fast jeden Tag an. Ich verstehe nicht, dass man nach dem Training so reflexhaft zum Handy greift und da versinkt. Wie wäre es mit einem Handyverbot in der Kabine? Müller: Das gibt es vor dem Training, danach nicht mehr. Es ist nicht meine Regelung, es ist halt ein Kompromiss. Mir gefällt das Zitat von Martin Hinteregger (zuletzt Eintracht Frankfurt): „Natürlich wäre es mir lieber, wenn eine Kiste Bier in der Mitte steht, wir setzen uns alle in den Pool, trinken gemütlich ein Bier und quatschen über das Spiel. In Wirklichkeit sitzen alle über ihren Handys.“ Wie entwickelt sich das Team in diesen Tagen fußballerisch? Müller: In den ersten Wochen ist es tatsächlich etwas wilder auf dem Platz zugegangen. Einige Spieler waren zu übermotiviert, haben eher Läufe zu viel gemacht. Das war gut gemeint, aber auch etwas kopflos. Das hat sich aber schnell eingependelt. Was erzählen Sie neuen Spielern über den Verein? Müller: In erster Linie spreche ich mit ihnen darüber, welche Regeln es gibt und wie wir uns auf dem Platz, aber Marco Müller ist Alemannia Aachens neuer Kapitän. Ein Gespräch zum Saisonstart über unterschiedliche Kleidungsstile, unterschiedliche Gesprächsthemen und gemeinsame Ziele des Teams. Einer, der weder sich noch andere schont: Alemannia Aachens neuer Kapitän Marco Müller mit Turban. Foto: Jérôme Gras

13 auch in der Kabine zu verhalten haben. Wer sich nicht daran hält, wird halt zur Kasse gebeten. Gibt es einen Ordnungschef? Müller: Es gibt zwei, drei Personen, die festhalten, wenn etwas nicht sauber abläuft. Zu dieser Gruppe gehöre ich auch. Ich bin aber nicht derjenige, der alles zu Papier bringt, sondern eher der Aufpasser. Jeder hat einen Freifahrtschein, beim zweiten Mal kostet es aber. Wie sehen die Aufnahmerituale für die neuen Spieler aus? Müller: Beim ersten Mannschaftsabend, der noch folgt, muss sich jeder mit einem Lied, Gedicht oder einem Tanz vorstellen. Von welchen neuen Spielern erwarten Sie eine herausragende Performance? Müller: Puh. Felix Heim und David Sauerland, die von RW Essen gewechselt sind, müssen hier Punkte abliefern. Reden wir über Sie: Was kann der inzwischen 28-jährige Marco Müller besser als der 24-jährige Marco Müller, der 2018 am Tivoli die Arbeit aufgenommen hat? Müller: Ich bin wesentlich erfahrener geworden. Ich habe im Laufe der Jahre notgedrungen auch die Innenverteidigerposition kennengelernt und weiß jetzt, wie man sich in bestimmten Situationen verhält. Davon profitiere ich heute, auch wenn ich dann auf anderen Positionen spiele. Was kann er schlechter? Müller: Ich kann immer noch genauso schlecht verlieren wie damals. Sie haben in vier Jahren einige Trainer erlebt. Von wem haben Sie am meisten gelernt? Müller: Von Fuat Kilic. Aber jeder Trainer hat seine Vorzüge, man kann immer etwas für sich mitnehmen. Auch im Umgang mit Niederlagen? Müller: Ja. Es gibt Trainer, die am Tag nach einer Niederlage Fußballtennis spielen lassen. Andere bitten zur Videoanalyse. Dann kann es auch schonmal knallen. Es hat in der Vorbereitung schon ziemlich früh geknallt, nach dem vierten Testspiel. Hat es Sie überrascht, dass Fuat Kilic so schnell deutlich wurde? Müller: Überrascht hat es mich nicht. Die Kritik war ja berechtigt. Wir haben gegen Roda Kerkrade und AS Eupen zu einfache Gegentore bekommen. Es ist gut, dass die Fehler klar angesprochen werden, damit sie sich nicht wiederholen. Ist die offene und ehrliche Kommunikation eine Stärke von Fuat Kilic und dass er Dinge anspricht, die auch unangenehm sind? Müller: Definitiv. Für die jungen Spieler ist es manchmal etwas einschüchternd, wenn der Trainer mal etwas lauter wird. Aber das macht er Marco Müller geht in seine mittlerweile fünfte Saison am Tivoli. Der in Mainz geborene Mittelfeldspieler ist flexibel einsetzbar. Zu Hause ist er auf der Sechser-Position, er kann aber auch auf der rechten Abwehrseite oder in der Innenverteidigung aushelfen. Der 28-Jährigekam im Sommer 2018 von der TuS Koblenz an den Tivoli. Trainer damals wie auch jetzt wieder: Fuat Kilic. In der vergangenen Saison zählte Müller zum Stammpersonal und kam in 35 Pflichtspielen zum Einsatz. Fünfte Saison am Tivoli

14 ja nur, damit wir erfolgreich sind. Das habe ich den Jungs auch erklärt. Fuat hasst es, zu verlieren. Bekommen Sie eigentlich jede Neuverpflichtung in der Saisonpause mit, oder interessieren Sie sich dafür erst vor dem Trainingsbeginn wieder? Müller: Im Prinzip erst mit dem Trainingsstart oder über meine Mannschaftskollegen. Im Urlaub habe ich das Handy nur selten in der Hand. Es ist wichtig, auch mal abzuschalten. Nicht nur körperlich muss man sich regenerieren, sondern auch geistig. Hinterlegen Sie auch schon mal Tipps beim Sportlichen Leiter? Müller: Selten. Wenn ich aber zum Beispiel sehe, dass wir auf irgendeiner Position einen Spieler suchen und ich eine Idee habe, dann sage ich das auch. Welchen Eindruck haben Sie nach den ersten Wochen Saisonvorbereitung? Müller: Ich sehe viel Potenzial, das aber noch nicht ausgeschöpft ist. Mit Ball ist eine deutliche Entwicklung zu erkennen, wir müssen defensiv aber noch mehr Stabilität bekommen. Das ist etwas, das man sich erarbeiten kann. Wir haben in der Videoanalyse gesehen, dass nach einem Fehler häufig eine Kettenreaktion eintritt. Manchmal hat die Kommunikation nicht gepasst. In den letzten Jahren war die mickrige Torausbeute das größte Manko. Ist die Mannschaft gefährlicher geworden? Müller: Ja. Seitdem ich am Tivoli bin, hatten wir noch nie so viele klassische Stürmer im Kader. Früher hatten wir einen, maximal zwei. Jetzt haben wir mit Dimitry Imbongo, Jannik Mause und Ergün Yildiz drei top ausgebildete Angreifer. Darüber freue ich mich sehr. Die Routiniers Peter Hackenberg und Hamdi Dahmani haben aufgehört. Fehlt nun etwas? Müller: In den ersten Tagen hat man gemerkt, dass sie nicht mehr da sind. Aber für uns, die nächste Generation, ist jetzt wichtig, dass wir Verantwortung übernehmen und die Mannschaft führen. Dazu zähle ich allen voran Alex Heinze, Franko Uzelac und mich, weil wir schon etwas mehr Erfahrung haben und die Liga kennen. Wir müssen das Team führen, es voranbringen. Das ist auch eine Chance, in diese Rolle hineinzuwachsen. Im Training sind wir es auch, die den Hinweis geben: Spannung hochhalten oder mehr Ernsthaftigkeit. Und die jungen Leute hören auf Euch? Müller: Das ist mein Eindruck. Wurde die Trainingsintensität erhöht, weil eine jüngere Mannschaft belastbarer ist? Müller: Nein, die Steuerung bleibt gleich. Fuat Kilic hat Sie und drei andere Kandidaten für das Kapitänsamt vorgeschlagen. Die Mannschaft hat Sie dann mit klarer Mehrheit gewählt. Reizt Sie das Amt oder kann es vielleicht sogar lästig werden, weil damit weitere Aufgaben verbunden sind? Müller: Lästig wird es auf keinen Fall, es ist tatsächlich eine Ehre. Mehr Verantwortung schreckt mich nicht. Ich lebe das auch jetzt schon vor. Es geht nicht um die eigenen Interessen, sondern um die Das Medienhaus Aachenhat den neuen, wöchentlichen Alemannia-Podcast „You never talk alleng“ gestartet. Jeden Mittwochnachmittag gibt es ab sofort Gespräche rund um die Schwarz-Gelben vom Tivoli aufs Ohr. Zu hören ist der Podcast auf www.aachener-zeitung.de, www.aachener-nachrichten.de, auf Spotify, bei Apple und bei Amazon Music. Den Podcast moderieren im Wechsel Peter Engels, Audio-Manager des Medienhauses Aachen, Christoph Pauli, Redakteur im Medienhaus und seit vielen Jahren engster Begleiter der Alemannia, sowie Thorsten Pracht, ebenfalls Redakteur und von 2005 bis 2012 Leiter der Medienabteilung bei Alemannia Aachen. Die drei sprechen mit Menschen, die sich mit dem Verein auskennen. Auch Spieler wie zum Beispiel Marco Müller oder Trainer Fuat Kilic kommen zu Wort. Neuer Podcast „You never talk alleng“ Das Medienhaus Aachen spricht im neuen Podcast „You never talk alleng“ mit Menschen, die sich mit Alemannia Aachen auskennen – zum Beispiel mit Kapitän Marco Müller. Foto: Ines Kubat

15 des Teams und des Vereins. Warum gibt es seit Jahren bei Alemannia Kapitäne, die defensiv denken und arbeiten? Müller: Interessante Frage. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass wir defensive Spieler das Spiel vor uns haben, dass wir strukturieren und ordnen sollen. Das sind andere Aufgaben als Stürmer haben, die die Mitspieler im Rücken haben. In der Vorbereitung pendeln Sie zwischen den Positionen rechter Verteidiger und zentraler defensiver Mittelfeldspieler. Frage vor dem Start: Wo werden Sie am häufigsten spielen? Müller: Ich denke und hoffe, dass das im Zentrum sein wird. Auf dieser Position kann ich der Mannschaft am stärksten helfen. Ich kann auch Rechtsverteidiger, Achter oder notfalls Innenverteidiger spielen, aber meine Lieblingsaufgabe ist vor der Abwehr. Ist das 4-1-4-1-System der letzten Wochen auch Ihr favorisiertes System? Müller: Ich mag dieses System und auch das 4-2-3-1, weil wir da immer zu dritt im Zentrum arbeiten. Das mag ich. Sie haben in der letzten Saison vier der fünf Tore im Pokalwettbewerb geschossen. Wieso treffen Sie da so zuverlässig wie Jupp Martinelli früher? Müller: Ich habe keine Idee, ich würde die Anzahl an Treffern lieber in der Liga und im Pokal schießen. Wie viele sollten es denn werden? Müller: Alle(lacht). Fünf in der Liga wären schon in Ordnung. Was ist Ihr Wunsch für die nächsten Monate? Müller: Wir wollen den Teamspirit der Rückrunde weiterführen, wollen mit den Fans den unbändigen Siegeswillen wieder erleben. Sie können an dieser Stelle die Prognose für die Saison hinterlegen. Müller: Die Mannschaft ist größtenteils zusammengeblieben. Ein einstelliger Tabellenplatz wäre ein Ziel. Auf keinen Fall will ich wieder so eine Saison erleben wie in den letzten beiden Jahren. Gab es bei diesem erwähnten Elend nie einen Fluchtreflex bei Ihnen? Müller: Nein, ich fühle mich hier mega wohl. Ich habe mich eher damit beschäftigt, wie wir die Karre hier wieder flottbekommen. Ich will das hier nicht verlieren, schätze Alemannia sehr, weil ich spüre, was dieser Verein bedeutet. Das klingt nach großer Vereinsliebe. Sie könnten den 2023 auslaufenden Vertrag um vier Jahre verlängern. Müller: Ich denke eher an 20 Jahre(feixt). War die letzte Saison die intensivste in Ihrer Tivoli-Zeit? Müller: Ja, es war sehr anstrengend für den Kopf. Man muss lernen, bei dieser permanenten Druck-Situation abzuschalten. In Mannheim habe ich zwei Jahre lang um den Aufstieg gespielt, das ist ein anderer positiver Druck. Aber Klassenerhalts-Druck ist ganz anders. Alemannias Aufholjagd war eine grandiose Leistung, aber es war eine monatelange Herausforderung, weil wir selbst trotz vieler Siege nicht nach oben in der Tabelle geklettert sind. Ich war am Ende erschöpft wie nie zuvor in meiner Aachen-Zeit. Sind Sie nicht vor vier Jahren nach Aachen gekommen, um mit der Alemannia auch im Aufstiegskampf mitzumischen? Müller: So war es besprochen. Und jetzt sind Sie desillusioniert? Müller: Motiviert ist der Begriff, wir wollen die letzten beiden Jahre vergessen machen. Dafür sollten wir von Anfang punkten, was uns in den letzten Jahren nicht so gelungen ist. Treffsicher im FVM-Pokal: Marco Müller feiert mit seinen Mitspielern einen seiner beiden Treffer beim 2:1-Sieg in der ersten Runde gegen Viktoria Arnoldsweiler. Foto: Jérôme Gras „Fuat hasst es, zu verlieren“: Marco Müller kennt seinen Trainer besser als die meisten seiner Mitspieler. Foto: Jérôme Gras

16 ALEMANNIA AACHEN  www.alemannia-aachen.de TRAINER- UND BETREUERSTAB Trainer: Fuat Kilic Co-Trainer: Ibrahim Celik Betreuer: Mohammed Hadidi Sportlicher Leiter: Helge Hohl KADER Torhüter: Yannick Bangsow, Marcel Johnen, Jan Strauch Abwehr: Marcel Damaschek, Aldin Dervisevic, Alexander Heinze, Lars Oeßwein, Pepijn Schlösser, Vleron Statovci, Franko Uzelac, Lukas Wilton, Sebastian Schmitt Mittelfeld: David Sauerland, Jannis Held, Dino Bajric, Frederic Baum, Tim Korzuschek, Marco Müller, Elsamed Ramaj, Julian Schwermann, Felix Heim Angriff: Exauce Andzouana, Dimitry Imbongo, Jannik Mause Durchschnittsalter des Kaders 24,3 Jahre ZUGÄNGE Pepijn Schlösser (KFC Uerdingen), David Sauerland (Rot-Weiss Essen), Elsamed Ramaj (Kickers Offenbach), Marcel Johnen (1. FC Saarbrücken), Exauce Andzouana (Sportfreunde Lotte), Yannick Bangsow (Leihe, Eintracht Braunschweig), Julian Schwermann (SC Verl), Felix Heim (FSV Frankfurt), Tim Korzuschek (1. FC Saarbrücken), Dimitry Imbongo (Fortuna Köln) ABGÄNGE Joshua Mroß (TuS Bövinghausen), Selim Gündüz (Ankara Keciörengücü/ Türkei), Tim-Sebastian Buchheister (1.FC Mühlhausen), Matti Cebulla (Heeslinger SC), Ergün Yildiz (Bonner SC), Oluwabori Falaye, Mergim Fejzullahu, Luka Losic, Ricardo Antonaci, Tugrul Erat, Hamdi Dahmani (alle Ziel unbekannt), Peter Hackenberg, Nils Blumberg (beide Karriereende) Saisonziel: schönen Fußball spielen Top-Favoriten: keine Angaben Sehnsucht nach einer ruhigen Saison Die Sehnsucht nach einer entspannten Regionalliga-Saison ist groß am Tivoli. Nach zwei überaus turbulenten und nervenaufreibenden Jahren haben die Verantwortlichen von Alemannia Aachen in der Sommerpause daran gearbeitet, die Problemstellen zu beheben. Die Leistungsträger der Rückrunde wurden alle gehalten, hinzugekommen sind – mit Ausnahme von Dimitry Imbongo (32) – viele junge Spieler, die talentiert und hungrig sind. Der Sportliche Leiter Helge Hohl hat einen durchaus spannenden Kader zusammengestellt – der nichts mit dem Abstieg zu tun haben sollte. (bj) Foto: Jérôme Gras Wir wünschen der viel Erfolg für die neue Saison! Fit werden, gesund bleiben! Sportdiagnostik nach Verletzung oder Trainingsrückstand. Individual-, Neuroathletiktraining mit Ex-Fußballprofis/Fußballtrainer Sportmediziner mit langjähriger Erfahrung im Haus, insbesondere Fußball. 52222 Stolberg Eschweilerstraße 103 02402/1020130 www.fit-durch-physio.de Ein Produkt aus dem AZ | AN PODCAST Der Alemannia-Aachen-Podcast Immer mittwochs um 16 Uhr ... mit spannenden Gesprächen rund um die Schwarz-Gelben vom Tivoli ... ... mit interessanten Talk-Gästen aus Mannschaft und Verein ... ... auf den Internetseiten von aachener-zeitung.de, aachener-nachrichten.de und überall, wo es Podcasts gibt.

17 „Trainer des Jahres“ gesucht „Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr wieder die sichersten Abwehrreihen auszeichnen durften. Nun ist aber die Zeit für etwas Neues gekommen“, findet Simon Papayianni, technischer Geschäftsführer der APAG. Nachdem der vom Aachener Parkhausbetreiber ausgelobte Preis für das Team mit dem geringsten Gegentorquotienten nach zweijähriger Zwangspause in diesem Jahr wieder vergeben werden konnte, sucht die APAG in der kommenden Saison den „Trainer des Jahres“ im hiesigen Amateurfußball. Neben dem Erfolg können innovative Ideen, Kontinuität oder eine besondere Geste den Ausschlag geben. Auch wenn nicht gleich auf den ersten Blick erkennbar, so hat die Arbeit der APAG doch einige Gemeinsamkeiten mit der Arbeit eines Trainers. Der Fußballtrainer stellt seine Mannschaft immer wieder wettbewerbsfähig auf, sorgt dafür, dass alle Mannschaftsteile harmonieren, und ist für alle und alles erster Ansprechpartner. Genau das macht auch die APAG. Als „Partner der Mobilität“ stellt das Unternehmen seine Parkobjekte immer wieder wettbewerbsfähig auf, fördert den intermodalen Verkehr mit verschiedenen Verkehrsmitteln sowie dessen Zusammenspiel und ist Ansprechpartner für unterschiedliche Kundengruppen und Mobilitätsdienstleister. Systematisch werden bei der APAG neue Dienstleistungen zum Angebotsspektrum hinzugefügt, um die unterschiedlichen Bedürfnisse in einem Parkobjekt zu vereinen. Dabei stellt das Unternehmen seine fachlich-methodischen und organisatorischen Fähigkeiten täglich unter Beweis. „So wie der Trainer vorgeht, wenn er neue Spieler und Spielsysteme in ein bestehendes Gefüge integrieren muss“, zieht Simon Papayianni den Vergleich zum Fußball und versichert: „Wir freuen uns auf alle Vorschläge.“ APAG lobt einen neuen Wettbewerb im Amateurfußball aus. Abschied von der „Sicheren Abwehr“. Alle Vereine aus denFußballkreisen Aachen, Düren, Heinsberg können sich beteiligen. Ob Damen-, Herren- oder Jugendfußball, alle Vorschläge sind willkommen.Auch die Liga-Zugehörigkeit spielt keine Rolle, solange die Kandidaten aus dem Amateurbereich der Region kommen. Vorschläge bitte per Mail an unseren betreuenden Mitarbeiter Michael Kranz unter kranzi.hs@ freenet.de. Eine Jury wird die Vorschläge sichten und die Entscheidung treffen. Die Siegerin oder der Sieger wird im nächsten Magazin vorgestellt und erhält von der APAG 500 Euro für die Mannschaftskasse. Jury nimmt Vorschläge entgegen apag.de

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