Ausgabe 03 / Januar 2025 3 Geldanlage: Sparzinsen 2025 Der Bank kein Geld schenken Klar, auf dem Girokonto sollte möglichst immer so viel Geld sein, dass kein Dispokredit nötig ist. Das Girokonto zu überziehen, ist nämlich verdammt teuer. So lagen die Dispozinsen laut dem Biallo-Index Anfang Januar 2025 bei durchschnittlich mehr als zwölf Prozent. Aber selbst, wenn das Konto nicht überzogen ist, kostet es Geld, viel Kapital ungenutzt und unverzinst auf dem Girokonto zu lassen. Wer zum Beispiel 20.000 Euro auf dem Girokonto verkümmern lässt, statt das Geld für zwei Prozent im Durchschnitt auf einem Tagesgeldkonto anzulegen, verliert schon binnen eines Jahres 400 Euro an Zinsen. Bei 100.000 Euro wären es sogar schon 2.000 Euro, die man quasi einer Bank durch Nichts-Tun schenkt. Hinzu kommt: Geld, das keine Zinsen oder andere Erträge abwirft, verliert jeden Tag an Wert, weil die Inflation daran nagt. Ein Beispiel: 10.000 Euro, die fünf Jahre lang auf einem Girokonto unverzinst bleiben, haben nach fünf Jahren bei einer Inflationsrate von 2,0 Prozent nur noch eine Kaufkraft von rund 9.057 Euro, fast 1.000 Euro sind also einfach weg. Biallo.de empfiehlt deshalb: Wer im neuen Jahr anfangen will, seine Geldanlagen zu optimieren, sollte zumindest überschüssiges Geld auf dem Girokonto einmal im Monat auf ein gut verzinstes Tagesgeldkonto überweisen. Mit den Zinsen wenigstens die Inflation ausgleichen Tagesgeld ist, wie es der Name schon sagt, täglich verfügbar. Man kann ein Tagesgeldkonto deshalb gut als leicht zugänglichen Parkplatz für seine finanzielle Notreserve nutzen, etwa für eine Steuernachzahlung oder eine Autoreparatur. Dazu müssen Sie nur online ein Tagesgeldkonto eröffnen, und schon können Sie bequem nicht benötigtes Geld vom Gehaltskonto überweisen – und sich bei Bedarf Guthaben auf dem Tagesgeldkonto zurücküberweisen, ohne Kündigungsfristen. Wie das im Detail geht, erklären wir in diesem Ratgeber. Verbraucherschützer raten stets, zwei bis drei Nettomonatsgehälter auf dem Tagesgeld als Notgroschen zu parken. Die Zinsen für die beliebten Konten sind allerdings zuletzt gesunken. Im Durchschnitt lag der Zinssatz Anfang Januar 2025 bei knapp 2,0 Prozent – zumindest bei den Banken, die überhaupt Zinsen für Tagesgeld herausrücken. Ende Mai 2024 waren es allerdings noch knapp 2,30 Prozent. Hier macht sich bemerkbar, dass die Europäische Zentralbank (EZB) 2024 viermal ihren Leitzins gesenkt hat, von 4,0 auf 3,0 Prozent. Wenn aber die Geschäftsbanken weniger Zinsen bekommen für das Geld, das sie über Nacht bei der EZB parken, senken sie auch die Zinsen für ihre Kundinnen und Kunden. Dieser Effekt schlägt beim Festgeld noch stärker durch. Wer Erspartes in Festgeld oder in Sparbriefen anlegt, kommt normalerweise während der vereinbarten Laufzeit nicht an sein Guthaben ran. Dafür sind die Zinsen in der Regel höher als für Tagesgeld. Laut unseren Auswertungen geht es mit den Festgeldzinsen allerdings seit November 2023 schrittweise bergab. Damals brachte Festgeld mit zwei Jahren Laufzeit noch fast 2,60 Prozent Zinsen im Durchschnitt, ein 15-Jahres-Hoch. Mitte Januar 2025 waren es im Durchschnitt bei neuen Abschlüssen nur noch 1,76 Prozent. Bei etlichen Banken sind aber noch Zinsen von 2,50 bis meist knapp drei Prozent drin, und das heißt wiederum: Gut angelegt lässt sich 2025 noch die Inflation schlagen. Vorausgesetzt, die Prognose der Bundesbank wird zutreffen, die im neuen Jahr für Deutschland eine Inflationsrate von durchschnittlich 2,4 Prozent erwartet, nach 2,2 Prozent im zu Ende gegangenen Jahr. Bevor Sie sich für eine Bank entscheiden, sollten Sie deshalb Angebote gut vergleichen und sich für eine Bank entscheiden, wo Ihr Geld zumindest mit den Zinsen nicht an Kaufkraft verliert.
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