Ausgabe 07 / Februar 2025 9 Robo-Advisor Welche Orientierungspunkte gibt es beim Robo-Vergleich? Gebühren sind ein wichtiger Faktor bei Investments. Je höher die Nebenkosten, desto besser muss die Bruttorendite einer Geldanlage sein. Der Umstand, dass die Robo-Anbieter keine einheitlichen Kostenstrukturen haben, erschwert den Kostenvergleich. Wer es genau wissen will, kann vor einer Investmententscheidung bei den Robo-Advisoren eine Aufstellung der Kosten anfordern. Dazu sollten Sie natürlich wissen, welches angebotene Portfolio Sie interessiert und welchen Anlagebetrag Sie investieren möchten. Bei den aufgeführten Performance-Angaben der Robos sind in der Regel die Gebühren nicht eingerechnet. Im Schnitt liegen die Gebühren in der Regel jährlich bei rund einem Prozent des Anlagevolumens. Bei historischen Performanceangaben ist generell klar, dass Entwicklungen aus der Vergangenheit für die Zukunft nicht entscheidend sind. So können zum Beispiel Robos mit einer schwachen (historischen) Wertentwicklung künftig besser performen als die Geldroboter, die in der Vergangenheit die Nase vorn hatten. Und noch ein Hinweis: Bei Performance-Vergleichen sollte man genau hinsehen, welche Werte man miteinander vergleicht. Generell wird der Index MSCI World, der die Aktien von den rund 1.400 wichtigsten Unternehmen aus den Industrieländern weltweit umfasst, gerne als PerformanceVergleichsmaßstab (Benchmark) verwendet. Diesen Index kann man bei Geldrobotern aber nur mit den Robos vergleichen, die eine Aktienquote von 100 Prozent (oder nahezu 100 Prozent) haben. Ausgewogene Robo-Depots haben zumeist eine Aktienquote von etwa 50 Prozent des Portfolios. In einer Börsenhausse sind diese bei der Performance klar im Nachteil. In fallenden Aktienmärkten können hingegen Portfolios mit geringeren Aktienquoten besser performen. Als Vergleichsindex (Benchmark) könnte bei 50:50-Depots zum Beispiel ein Portfolio dienen, das sich zu 50 Prozent aus dem MSCI World (Aktien) und zu 50 Prozent aus dem globalen Anleihenindex “Bloomberg Barclays Aggregate Bonds” (Staatsanleihen) zusammensetzt. Fazit: Wer sich für die automatisierte Geldanlage interessiert, sollte die verschiedenen Anbieter und ihre Modelle vergleichen. Robo-Advisor haben ganz unterschiedliche Anlagestrategien. Für welche Variante Sie sich allerdings entscheiden: Am Ende zählt, was dabei herausspringt. Eine sinnvolle Strategie kann es sein, auf Anbieter zu setzen, die einen passiven Buy-and-Hold-Ansatz verfolgen. Das Geld fließt dabei typischerweise in ETFs, die der Anbieter gemäß Ihrer Risikoneigung aussucht. Das Verhältnis zwischen Aktien und Anleihen wird dabei in der Regel über die Zeit konstant gehalten. Ein wichtiges Kriterium bei der Anbieterauswahl sind außerdem die Gebühren für die Vermögensverwaltung. Hinzu kommen noch Transaktionskosten und Kosten für Indexfonds. Für Beträge ab 5.000 Euro sind das im Vergleich zur klassischen Bankberatung günstige Konditionen. Andererseits sind rein passive Investments wie Indexfonds natürlich kostengünstiger als die gemanagten Robo-Depots. In unsicheren Börsenzeiten können die Robos allerdings im Gegensatz zu einfachen (Aktien-) ETFs Verlutsrisiken begrenzen. Bei der Höhe der Gebühren kommt es oft auch auf die Anlagesumme an: Je größer die Summe, desto günstiger die Gebühr. Interessant ist auch, ob Anleger die Möglichkeit haben, mit überschaubarem Kapitaleinsatz, beispielsweise 25 oder 50 Euro, regelmäßig in einen Sparplan zu investieren. Anleger sollten sich genug Zeit nehmen, um die Angebote zu vergleichen. Sie können einen Robo-Advisor natürlich auch erst mal mit kleinen Anlagebeträgen testen. Wenn Sie sich an den Anbieter und die Anlagestrategie gewöhnt haben, können Sie die Beträge über einen Sparplan oder einen Einmalanlage aufstocken.
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