Ausgabe 07 / Februar 2025 3 Robo-Advisor Was ist ein Robo-Advisor? Robo-Advisor (zu Deutsch: Roboter-Berater) sind digitale Anlageberater, die Anlegern bei der Entscheidung helfen, wie sie ihr Geld investieren sollen. Hinter den „Maschinen“ stehen Menschen. Konkret sind es Vermögensverwalter, die ihre Dienste online anbieten und somit eine schlankere Gebührenstruktur anbieten können als traditionelle Assetmanager. Hinzu kommt, dass Sie als Anleger bei den Robos schon mit vergleichsweise geringen Summen von zum Beispiel 1.000 Euro oder 5.000 Euro investieren können. Bei klassischen, professionellen Vermögensverwaltern liegt das Mindestvolumen um ein Vielfaches höher. Grundsätzlich gibt es bei den Geldrobotern keine festen Laufzeiten, Sie können ein Portfolio jederzeit auflösen. Auf eines müssen Anleger bei den Robotern jedoch verzichten: Es gibt keine persönliche Beratung. Allerdings klopft die Software ein paar wichtige Punkte ab. Etwa Ihren Anlagehorizont und Ihre Risikobereitschaft. Daraus leitet der Algorithmus ein zum Risikoprofil des Anlegers passendes Portfolio ab. Anhand der Angaben der Nutzer empfiehlt das Programm dann beispielsweise einen Mix aus börsengehandelten Indexfonds (ETFs) auf Aktien und Anleihen. Als weitere Anlageklassen können Rohstoffe und Immobilien das Portfolio ergänzen. Robos beraten also nicht im herkömmlichen Sinne, indem Anleger mit Menschen in Kontakt treten. Das Beratungsgespräch wird vielmehr an den Computer ausgelagert. Wie sieht der Robo-Markt in Deutschland aus? Der deutsche Robo-Advisor-Markt ist gewachsen. Während es vor rund zehn Jahren lediglich eine Handvoll Anbieter gab, sind es inzwischen bereits mehr als 20. Anfangs verwalteten die Geldroboter hierzulande insgesamt deutlich weniger als eine Milliarde Euro. 2024 managten alle Anbieter zusammen laut dem Datenanbieter Statista ein Kundenvermögen in Höhe von 17,4 Milliarden Euro. 2025 soll das Anlagevolumen auf 19,7 Milliarden Euro ansteigen. QUELLE https://de.statista.com/outlook/fmo/vermoegensverwaltung/digitalinvestment/robo-advisors/deutschland#verwaltetes-vermoegen Im Jahr 2023 nutzten laut Statista 245.000 Menschen in Deutschland die digitalen Anlagehelfer. Die An- zahl soll bis 2029 auf rund 272.000 Nutzer steigen. Zu den fünf größten Robo-Advisor in Deutschland gehören Scalable Capital (verwaltetes Vermögen: 4 Milliarden Euro), Liqid (2 Milliarden Euro), Quirion (1,5 Milliarden Euro), Cominvest (1 Milliarde Euro) und Raisin Invest (1 Milliarde Euro). Die Höhe des verwalteten Vermögens sagt aber noch nicht unbedingt etwas über die Qualität des Geldroboters aus. Für die Sicherheit des angelegten Geldes gilt generell: Alle seriösen Anbieter arbeiten mit Partnerbanken in Deutschland zusammen. Das Depotvermögen bleibt im Falle der Fälle von einer Insolvenz des Robo-Advisors unberührt. Welche Vorteile bringen Robo-Advisor? Robo-Advisor helfen dabei, Ihre Geldanlage zu vereinfachen. Die Online-Vermögensverwalter übernehmen die Konstruktion von Portfolios. Wer glaubt, dass das computerbasierte Investieren effektiver als das der Finanzexperten aus Fleisch und Blut ist, für den könnten die Geldroboter das Mittel der Wahl sein – zumal die anfallenden Nebenkosten deutlich geringer sind als bei klassischen Geldanlagen über einen Anlageberater oder über Investmentfonds mit Managergebühren. Robo-Advisor investieren oft in kostengünstige Indexfonds (ETFs), die ohne aktives Fondsmanagement auskommen. Robos sind nicht nur etwas für Privatanleger. Online-Vermögensverwalter können auch für institutionelle Investoren infrage kommen – etwa mit einem risikoarmen Portfolio. Das Analysehaus Deutsche Bank Research bezeichnet Robo-Advice als „eine echte Innovation in der Vermögensverwaltung“. Durch benutzerfreundliche, automatisierte und preiswerte PortfoliomanagementDienstleistungen könnten sie die traditionelle Finanzberatung ergänzen.
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