Ausgabe 52 / Dezember 2024 7 Sparen fürs Alter Ergebnis: Investieren Sie 35 Jahre lang in einen Aktien-ETF mit einer Durchschnittsrendite von 6,0 Prozent, winkt nach Kosten und Steuern gerechnet ein Sparergebnis von rund 300.000 Euro. Dieses Kapital müssen Sie nun verrenten. Dazu kann eine Sofortrente einer Versicherung infrage kommen, aber auch ein Fonds- oder ETF-Entnahmeplan. Auszahlphase: In der Rentenphase kommt es nicht mehr vorrangig auf Rendite an, sondern auf Sicherheit. Schließlich ist es wichtig, dass die Zusatzrente jeden Monat zuverlässig fließt. Hohe Kapitalsicherheit versprechen Sofortrenten oder Anleihen- und Geldmarktfonds. Wegen der deutlich geringeren Kosten gegenüber einer Versicherungslösung sowie der breiten Wertpapierbasis empfehlen sich für die Renten-Auszahlphase erneut ETFs, in diesem Fall Anleihen-ETFs. Was sind Anleihen ETFs? Anleihen-ETFs sind börsengehandelte Fonds, die einen Anleihen-Index nachbilden, zum Beispiel den deutschen Renten-Index REX. Anleihen sind Wertpapiere und werden von Staaten oder Unternehmen herausgegeben. Mit einer Anleihe (engl. Bond) borgen sich die Herausgeber der Anleihe Geld am Kapitalmarkt. Anders gesagt: Die Anleihekäufer geben dem Anleihe-Emittenten einen Kredit. Im Gegenzug erhalten die Investoren Zinsen. Da Anleihen nur gering schwanken, gelten sie als Sicherheitsanker bei der Geldanlage. Besonders geringe Schwankungen weisen Anleihen mit kurzer Laufzeit auf. Sie werden auch als Geldmarktpapiere bezeichnet. Ein Beispiel ist der viel gefragte Geldmarkt-ETF Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF (LU0290358497). Er bildet vereinfacht gesagt die Entwicklung des Euro-Zinssatzes nach. Die aktuelle Jahresrendite liegt bei 3,62 Prozent, im Jahr 2023 betrug sie 3,27 Prozent. Vorsorgekapital verrenten Für die Auszahlung einer monatlichen Zusatzrente entscheidet sich unsere Musteranlegerin für den Kauf des genannten ETFs. Sie investiert den angesparten Kapitalstock vollständig in den ETF, in unserem Rechenbeispiel runden wir auf 300.000 Euro ab. Die Rente soll mindestens 30 Jahre fließen. Als Rendite des ETF nehmen wir 3,0 Prozent p.a. an. Zwei Auszahlungsmodelle werden berechnet, einmal mit Kapitalverzehr und einmal ohne Kapitalverzehr. ETF-Rente auszahlen Kapitalstock 300.000 € Anlagedauer 30 Jahre Rendite des ETF p.a. (LU0290358497) 3,0 % Gebühr pro Entnahme 0,0 € Kapitalertragsteuer + Solidaritätszuschlag (26.38 %) während Auszahldauer -31.320 € Monatliche Rente bei Kapitalverzehr 1.156 € Monatliche Rente ohne Kapitalverzehr 567 € Anmerkung: Gebührenfreier Entnahmeplan von Flatex. Quelle: www.zinsen-berechnen.de, Stand: 13.12.2024 Fazit: Bei Kapitalverzehr kann unsere Musteranlegerin auf eine Zusatzrente von 1.156 Euro hoffen. Steuern sind hiervon bereits abgezogen. Soll hingegen das angesparte Kapital vererbt werden, sinkt die Rente um über die Hälfte. Sie liegt aber mit 567 Euro immer noch über der anvisierten Zielmarke von 500 Euro pro Monat. Positiv: Für Auszahlungen aus Kapitalvermögen müssen Sie keine Beiträge zur Sozialversicherung entrichten.
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