Ausgabe 52 / Dezember 2024 10 Sparen fürs Alter Rente ansparen mit privater Rentenversicherung Die private Rentenversicherung hat mehrere Vorzüge: 1. Im Gegensatz zum ETF-Sparen brauchen Sie sich nicht um die Verrentung des Sparkapitals zu kümmern. Die Verrentung ist bereits inbegriffen. 2. Die Rente fließt garantiert lebenslang. Kurz vor Rentenbeginn haben Sie die Möglichkeit, sich für die einmalige Auszahlung Ihres Kapitals zu entscheiden. 3. Die Rentenzahlung ist steuerbegünstigt. Wie viel Steuern kostet die private Rentenversicherung? Unter steuerlichen Gesichtspunkten hat die private Rentenversicherung einiges zu bieten: Die Wertgewinne in der Ansparphase sind steuerfrei. In der Auszahlphase unterliegt nur der sogenannte Ertragsanteil der Besteuerung. Dabei handelt es sich um einen Teilbetrag der ausgezahlten Rente. Dessen Höhe ergibt sich aus Ihrem Alter bei Rentenbeginn. Startet die Auszahlung im Alter von 60 Jahren, unterliegen 22 Prozent der ausgezahlten Rente der Einkommensteuer. Beginnt die Privatrente mit 65 Jahren, sind lebenslang 18 Prozent steuerpflichtig. Bei einer monatlichen Auszahlung von 500 Euro müssten Sie also nur 90 Euro mit dem Finanzamt teilen, die restlichen 410 Euro sind steuerfrei. Weiterer Pluspunkt: Bei monatlicher Rentenzahlung müssen Sie keine Beiträge zur Sozialversicherung entrichten. Was kostet eine private Rentenversicherung? Rentenversicherungen zählen nicht zu den günstigsten Produkten. Die deutsche Finanzaufsicht Bafin ermittelte für die meistverkauften fondgebundenen Rentenversicherungen mit einer Laufzeit von 30 Jahren Effektivkosten von durchschnittlich 1,9 Prozent p.a. Die EU-Versicherungsaufsicht Eiopa kam in ihrer Studie „Costs and Past Performance Report 2022“ auf europaweite Vertragskosten bei fondsgebundenen Rentenpolicen von durchschnittlich 2,7 Prozent. Hohe Kosten beeinflussen vor allem den Ertrag klassischer Rentenversicherungen, zumal sich zuletzt abgeschlossene Verträge (2022 bis 2024) nur mit einem Garantiezins von 0,25 Prozent verzinsen. Inklusive der nicht garantierten Überschussbeteiligung lag die Verzinsung von Klassik-Policen im Jahr 2024 nach Berechnung der Ratingagentur Assekurata bei durchschnittlich 2,46 Prozent. Nach Abzug der Kosten bleibt da unterm Strich nur wenig Rendite übrig. Die Verbraucherzentralen raten daher von klassisch verzinsten Rentenversicherungen ab. Verzinsung steigt ab 2025: Für neu abgeschlossene, klassische Rentenversicherungen steigt ab 2025 der Höchstrechnungszins (Garantiezins) auf 1,0 Prozent. Versicherungsexperten erwarten daher, dass die durchschnittliche Verzinsung dieser Policen wieder über die 3-Prozent-Marke klettert.
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