Ihr Geld verdient mehr. AUSGABE 08 Februar 2025 Planungskosten beim Hausbau Vitaly_Vision/ Shutterstock.com // Sergey Nivens/ Shutterstock.com
Ausgabe 08 / Februar 2025 2 Planungskosten beim Hausbau Von Stefanie Hutschenreuter Wer einen Neubau von einem Bauträger kauft oder ein serienmäßiges Fertighaus baut, wird sich vermutlich nicht allzu viele Gedanken um die Hausplanung und deren Kosten machen. Denn bei beiden Varianten kauft man das Haus zu einem vertraglich vereinbarten Festpreis, in dem die Kosten für die Planung des Gebäudes bereits enthalten sind. Anders sieht es jedoch aus, wenn Sie spezielle Vorstellungen haben und Ihr künftiges Zuhause nach Ihren Wünschen von einem Architekten entwerfen lassen möchten. Dann ist es gut zu wissen, welche Phasen der Hausplanung der Spezialist für maßgeschneiderte Baulösungen für Sie erbringen wird und mit welchen durchschnittlichen Kosten jeweils zu rechnen ist. Wie Sie ein Haus planen, welche Baunebenkosten zusätzlich zu den Ausgaben für die Planung noch anfallen können und wie sich mögliche Fehler umschiffen lassen, die Sie teuer zu stehen kommen könnten, erfahren Sie in diesem Ratgeber. Gumbariya / Shutterstock.com Ein Haus planen: Welche Kosten fallen bei der Hausplanung an
Ausgabe 08 / Februar 2025 3 Planungskosten beim Hausbau Wie plane ich ein Haus? Wie ein Haus geplant wird, hängt zunächst einmal davon ab, für welche Bauart Sie sich entscheiden. Je nach Bauart haben Sie als Bauherr oder Hauskäufer mehr oder weniger umfassend mit der Planung des Gebäudes zu tun. ` Haus vom Bauträger: Dabei handelt es sich um eine Form des schlüsselfertigen Bauens. Sie kaufen die Immobilie inklusive des Grundstücks zu einem fixen Kaufpreis. Die Planung ist bereits erstellt und die Baugenehmigung erteilt. Individuelle Wünsche lassen sich hier – wenn überhaupt – nur in die Innenausstattung einbringen. ` Fertighaus: Ein Fertigbauunternehmen erstellt ein Haus auf Ihrem Grundstück. Fertighäuser beruhen meist auf vorgeplanten Hausentwürfen, sogenannten Bauserien. Solch ein Typenhaus lässt sich mit Anbauten, Fassaden- oder Dachalternativen oder auch Grundrissvarianten zu einem gewissen Maß individualisieren. Auf der Grundlage dieser Hausplanung fertigt der Haushersteller dann große Bauteile im Werk vor und montiert sie anschließend innerhalb kurzer Zeit auf der Baustelle. Auch bei einem Fertighaushersteller kaufen Sie zu einem Festpreis, aber nur das Gebäude. Üblicherweise werden Fertighäuser ab Oberkante Kellerdecke angeboten, also ohne Keller oder Bodenplatte. ` Architektenhaus: Wer individuell und maßgeschneidert bauen möchte, der wird im Architekten seinen idealen Baupartner finden. Denn der Planungsprofi entwickelt ein einzigartiges Unikat auf der Grundlage der Wünsche der Bauherren. Sonderwünsche sind kein Problem und Änderungen auch noch im späteren Bauablauf möglich. Dann allerdings kann es sein, dass sich die vom Architekten im Rahmen der Kostenberechnung zuvor recht genau ermittelte Bausumme erhöht. Ganz trennscharf ist die Unterscheidung nach Bauart allerdings nicht. Denn es gibt auch Fertighaushersteller, die individuelle Architektenplanungen anbieten. Durch den höheren Planungsaufwand sind diese teurer als die vorgeplanten Serienhäuser. Außerdem können Sie einen Architekten auch nur mit der Entwurfsplanung beauftragen und einer Bauleitung statt dem Architekten an eine Baufirma übertragen. Ist diese Firma ein Generalunternehmer, dann beauftragen Sie sie, auf Ihrem Grundstück alle Bauleistungen außer den Planungsarbeiten zu erbringen. Es gibt aber auch Generalunternehmer, die den Hausbau inklusive der Planung zu einem Festpreis auf Ihrem Grundstück anbieten. Ähnlich wie bei Fertighausherstellern beruhen diese Hausplanungen dann auf standardisierten Entwürfen, an denen Sie nur gegen Aufpreis Änderungen vornehmen können. Einen Teil der Bauarbeiten führt der Generalunternehmer selbst aus, den Rest übergibt er an Subunternehmen. Ein Generalübernehmer hingegen übergibt alle Gewerke an Fremdfirmen. Generalübernehmer sind oft Makler oder Bauingenieure ohne eigenen Handwerksbetrieb. Gumbariya / Shutterstock.com
Ausgabe 08 / Februar 2025 4 Planungskosten beim Hausbau Wann brauche ich einen Architekten beim Hausbau? Architekten sind für die Gestaltung und Entwurfsplanung von Gebäuden zuständig. Sie entwickeln Raumkonzepte und Grundrisse. Ihre Arbeit verlangt sowohl gestalterisch-kreative Fähigkeiten als auch fundiertes Wissen über funktionale, technische und wirtschaftliche Aspekte am Bau. Darüber hinaus betreuen sie Bauprojekte und begleiten sie bis zur Fertigstellung. Unter anderem fertigen sie Ausführungspläne an, die alle notwendigen Angaben für die Handwerksunternehmen auf der Baustelle enthalten. Auch die Koordination der Fachingenieure vom Statiker bis hin zum Bodengutachter gehören zum Aufgabengebiet von Architekten. Die Berufsbezeichnung Architekt ist geschützt. Das heißt, Architekt oder Architektin darf sich hierzulande nur nennen, wer Mitglied einer Architektenkammer ist. Neben Bauingenieuren gehören Architekten zu den bauvorlageberechtigten Personen. Sie dürfen die für einen Bauantrag notwendige Genehmigungsplanung unterzeichnen und den Behörden vorlegen. In Deutschland ist dies rechtlich nur mit einer Bauvorlageberechtigung möglich. Also auch beim Bau eines Fertighauses oder bei einem Kauf vom Bauträger oder Generalunternehmer muss letztlich eine Person mit Bauvorlageberechtigung den Bauantrag unterschreiben. Tipp: Es gibt Hausplanungs-Software und Online-Tools, mit denen auch Laien Grundrisse erstellen und ihre Ideen in 3-D-Modellen visualisieren können. Manche dieser Konfiguratoren oder Raumplaner bieten auch eine Kostenschätzung an. Darüber hinaus haben auch Fertighaushersteller kostenlose Hausplaner auf ihren Homepages, mit denen man sich sein Traumhaus vor dem Gespräch mit dem Planer oder Berater schon einmal vorkonfigurieren kann. Wer sein Haus mit dem Architekten baut, muss am meisten Zeit in die Planung investieren. Zunächst müssen Bauherren sich detailliert über ihre Wünsche und Bedürfnisse klar werden. Das heißt, die Baufamilie sollte viel nachdenken, miteinander reden, Vor- und Nachteile von Planungsvorschlägen wie Baustoffen gegeneinander abwägen und letztlich auch viele Entscheidungen treffen. Denn beim Bauen mit dem Architekten können Sie aus einem riesigen Angebot an Baumaterialien und Bauelementen wählen – vom Fundament bis zur Dachdeckung. Auch mit dem Architekten werden Sie daher viele Gespräche führen. Wenn Sie Ihren Architekten über alle Leistungsphasen hinweg engagieren, haben Sie mit ihm aber auch einen kompetenten und unabhängigen Begleiter an der Seite, der Sie in allen Belangen beim Bau unterstützt. Nicht umsonst spricht man auch von einer „Ehe auf Zeit“, die Bauherren und Architekt beim Hausbau eingehen. Tipp: Wie genau ein Hausbau abläuft und was die einzelnen Schritte dabei sind, erklärt Ihnen der Ratgeber “Ablauf Hausbau: Schritt für Schritt ins Eigenheim” auf biallo.de. KorArkaR / Shutterstock.com
Ausgabe 08 / Februar 2025 5 Planungskosten beim Hausbau Was kostet ein Architekt? Seit 2021 sind Architektenhonorare beim Bau eines Ein- oder Zweifamilienwohnhauses nicht mehr zwingend an die Vorgaben der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure – kurz HOAI – gebunden. Was der Architekt kostet, ist also frei verhandelbar. Das Honorar kann beispielsweise auf Stundenbasis ermittelt werden. Auch das Vereinbaren eines Pauschalpreises ist möglich. Als Orientierungshilfe, um die Kosten für den Architekten abschätzen zu können, eignet sich die HOAI aber dennoch. Denn anhand der Richtwerte in der aktuellen Fassung von 2021 lässt sich herausfinden, welches Architektenhonorar angemessen ist. Die HOAI nennt als Erstes die neun Leistungsphasen, die ein Architekt erbringen kann, und legt den jeweiligen prozentualen Anteil am Gesamthonorar des Architekten fest. Denn Sie als Bauherr bezahlen nur die Leistungsphasen, die Sie tatsächlich in Anspruch genommen haben. Die Leistungsphasen der HOAI und ihr prozentualer Anteil am Architektenhonorar Leistungsphase 1: Grundlagenermittlung 2 % Leistungsphase 2: Vorplanung 7 % Leistungsphase 3: Entwurfsplanung 15 % Leistungsphase 4: Genehmigungsplanung 3 % Leistungsphase 5: Ausführungsplanung 25 % Leistungsphase 6: Vorbereitung der Vergabe 10 % Leistungsphase 7: Mitwirkung bei der Vergabe 4 % Leistungsphase 8: Bauüberwachung und Dokumentation 32 % Leistungsphase 9: Objektbetreuung 2 % Quelle: HOAI 2021 Außerdem ordnet die HOAI die Kosten für Gebäude nach ihrer Komplexität in fünf Honorarzonen ein. Je nachdem, wie viele Leistungsphasen der Architekt übernimmt und wie komplex die Planung des Hauses ist, kann das Architektenhonorar somit höher oder niedriger ausfallen. Wenn Sie Ihren Architekten mit allen Leistungsphasen beauftragen, beträgt das Honorar üblicherweise zwischen zehn und 15 Prozent der sogenannten anrechenbaren Kosten, was in etwa den reinen Netto-Baukosten inklusive der Haustechnik entspricht. Die Kosten für das Grundstück, die Erschließung oder auch die Inneneinrichtung gehören zum Beispiel nicht zu den anrechenbaren Kosten nach der HOAI. masa44 / Shutterstock.com
Ausgabe 08 / Februar 2025 6 Planungskosten beim Hausbau Honorarsätze von Architekten nach der HOAI beim Bau eines Einfamilienhauses Die meisten Einfamilienhäuser fallen in die Honorarzone III. Sofern alle neun Leistungsphasen übernommen werden, bewegt sich das Architektenhonorar für "Grundleistungen bei Gebäuden und Innenräumen" dann in folgendem Rahmen: Anrechenbare Kosten in Euro Architektenhonorar in Honorarzone III der HOAI 150.000 21.555 bis 26.883 200.000 27.863 bis 34.751 300.000 39.981 bis 49.864 500.000 62.900 bis 78.449 750.000 89.927 bis 112.156 Quelle: HOAI 2021 Beispielrechnung: So viel kostet der Architekt beim Bau eines Einfamilienhauses Für ein Einfamilienhaus mit Baukosten von 500.000 Euro (netto) sieht die HOAI für den Architekten ein Honorar zwischen 62.900 bis 78.449 Euro ohne Umsatzsteuer vor. Dieses Honorar gilt aber nur dann, wenn der Architekt alle neun Leistungsphasen erbringt. Wird der Planungsprofi hingegen nur für die Leistungsphasen 1 bis 4 engagiert, also nur bis zur Genehmigungsplanung, und der Bau dann an eine Baufirma übergeben, verringert sich das Architektenhonorar entsprechend der prozentualen Honoraranteile der erbrachten Leistungsphasen: Vom Architekten erbrachte Leistung Netto-Architektenhonorar in Euro (gerundet) 1. Grundlagenermittlung (2%) 1.258 bis 1.569 2. Vorplanung (7 %) 4.403 bis 5.491 3. Entwurfsplanung (15 %) 9.435 bis 11.767 4. Genehmigungsplanung (3 %) 1.887 bis 2.353 Leistungsphasen 1 bis 4 insgesamt 16.983 bis 21.180 Nicht alle Architekturbüros berechnen ihre Kosten jedoch nach der HOAI. Gerade in ländlichen Gebieten kann es daher sein, dass Architekten für die Entwurfsplanung eines Einfamilienhauses auch weniger als in den Honorartafeln der HOAI empfohlen verlangen. Es empfiehlt sich daher immer, nach konkreten Preisen zu fragen, wenn Sie mit einem Planungsbüro zusammenarbeiten möchten. Tipp: Mit dem Baufinanzierungsrechner von biallo. de können Sie bequem online herausfinden, wie hoch Ihr Darlehensrahmen für den Hausbau ist und welcher Anbieter die für Sie günstigsten Konditionen hat. Nutzen Sie auch unseren Bausparvertrag Vergleich und erfahren Sie, wie Sie einen Bausparvertrag in Ihre Baufinanzierung integrieren können.
Ausgabe 08 / Februar 2025 7 Planungskosten beim Hausbau Checkliste: Welche Schritte umfasst die Bauplanung? Anhand der neun Leistungsphasen der HOAI lässt sich auch der Ablauf der Bauplanung ablesen. Dieser gliedert sich demnach in folgende Schritte: 1. Grundlagenermittlung: Hierbei geht es um das Ermitteln der Voraussetzungen zur Lösung der Bauaufgabe. Als erste Schritte wird der Architekt das Grundstück besichtigen und die finanziellen Möglichkeiten abklären. 2. Vorplanung: In dieser Phase erarbeitet der Planer die wesentlichen Teile einer Lösung der Planungsaufgabe. Er oder sie fertigt Entwürfe an und gibt eine erste Kostenschätzung ab. 3. Entwurfsplanung: Nun entstehen die maßstabsgetreuen Pläne mit den Grundrissen fürs Haus, also die endgültige Lösung der Planungsaufgabe. Auf dieser Grundlage erstellt der Architekt eine detaillierte Kostenberechnung. 4. Genehmigungsplanung: In diesem Schritt stellt der oder die Bauvorlageberechtigte die Dokumente zusammen, die zum Einreichen der Vorlagen für die erforderlichen Baugenehmigungen nötig sind. 5. Ausführungsplanung: Meist beginnen Architekten schon mit dem Erarbeiten und Darstellen der ausführungsreifen Planungslösung, während der Bauantrag bei den zuständigen Stellen noch zur Genehmigung liegt. Die Ausführungspläne enthalten alle notwendigen Informationen für die Handwerksbetriebe, die später auf der Baustelle arbeiten werden. 6. Vorbereitung der Vergabe: Wenn die Baugenehmigung erteilt ist, geht es ans Ermitteln der Mengen und ans Aufstellen von Leistungsverzeichnissen. Damit können Sie als Bauherr die ersten Aufträge an Handwerker erteilen. Die Leistungsphasen 7. Mitwirkung bei der Vergabe und 8. Bauüberwachung und Dokumentation finden parallel auf der Baustelle statt, wenn das Haus allmählich Kontur annimmt. Zunächst wächst der Rohbau in die Höhe, dann folgt der Innenausbau. Gemeinsam mit den Bauherren ermittelt der Architekt die Kosten für die jeweiligen Gewerke und vergibt Aufträge. Der Architekt beziehungsweise Bauleiter überwacht im Namen der Bauherren die Arbeiten bis zur Bauabnahme. 9. Objektbetreuung: Im letzten Schritt übernimmt der Architekt noch das Überwachen der Beseitigung von Mängeln und die Dokumentation des Gesamtergebnisses. Tipp: Haus bauen oder kaufen – welcher Weg führt Sie in die eigenen vier Wände? Beide Optionen bieten Chancen und Fördermöglichkeiten, die Sie kennen sollten. Lesen Sie einen ausführlichen Ratgeber zu dieser Frage auf biallo.de. Have a nice day Photo/ Shutterstock.com
Ausgabe 08 / Februar 2025 8 Planungskosten beim Hausbau www.biallo.de/bibliothek In unserem Archiv finden Sie weitere hochwertige Ratgeber zu verschiedenen Themen: • Geldanlagen • Immobilien • Girokonten • Darlehen • Soziales • Sparen • Verbraucherschutz Nur ein Klick Mit dem kostenlosen von biallo.de immer aktuell informiert! Newsletter
Ausgabe 08 / Februar 2025 9 Planungskosten beim Hausbau Was gehört zu den Planungskosten? Neben dem Honorar für den Architekten müssen Bauherren noch mit weiteren Planungskosten rechnen. Da Bauvorhaben jedoch sehr unterschiedlich sind, fallen nicht bei jedem Hausbau immer auch alle Kostenpositionen an. Genauso wenig lässt sich die Höhe der jeweiligen Kosten pauschal angeben, weil viele Leistungen abhängig von den individuellen Gegebenheiten vor Ort sind und die Preise regional enorm variieren. Als groben Richtwert veranschlagen Finanzierungsexperten meist 20 bis 25 Prozent der Baukosten als Baunebenkosten, zu denen häufig auch die Planungskosten gezählt werden. Beim Bau eines unterkellerten Einfamilienhauses mit mittlerem Standard und Baukosten um die 500.000 Euro können Sie in etwa mit folgenden Planungskosten rechnen: Architektenhonorar für alle neun Leistungsphasen 10–15 % der Baukosten 50.000 € bis 75.000 € Vermessung - 2.000 € bis 3.000 € Bodengutachten - 2.500 € bis 4.000 € Baugenehmigung ca. 0,5 % der Baukosten 1.000 € bis 3.000 € Statiker - 10.000 € bis 15.000 € Energieberechnungen - 800 € bis 2.500 € Brandschutztechnisches Gutachten - 1.000 € bis 3.000 € Schallschutztechnisches Gutachten - 1.500 € bis 3.000 € Freiflächengestaltungsplan - 2.500 € bis 6.000 € Quellen: eigene Recherchen Darüber hinaus können noch folgende weitere Baunebenkosten hinzukommen: ` Baustelleneinrichtung ` Altlasten von Grundstück entfernen ` Erschließung und Hausanschlüsse ` Erdarbeiten ` je nach Bundesland ggf. eine Prüfstatik ` Versicherungen für Bauherren Tipp: Lesen Sie auf biallo.de, was alles sonst noch zu den Baunebenkosten gehört und wie viel die jeweiligen Kostenpositionen ausmachen. Übrigens: Auch die Kosten für die Neuanlage des Gartens lassen sich durch kluge Planung senken.
Ausgabe 08 / Februar 2025 10 Planungskosten beim Hausbau Beispielrechnung: So viel kostet der Hausbau insgesamt Nicht bei jeder Bauart fallen die gleichen Kosten beim Hausbau an, wie unsere Gegenüberstellung von beispielhaften Berechnungen für ein Architektenhaus und ein Fertighaus zeigen. Im Folgenden werden die Kosten für den Hausbau aufgelistet, jeweils ohne Grundstück und Erwerbsnebenkosten wie Maklergebühren, Grunderwerbsteuer und Kosten für den Notar. Hinweis: Baupreise unterliegen großen regionalen Schwankungen und sind in Ballungsgebieten wesentlich höher als auf dem Land. Die Berechnungen können daher nur als grobe Anhaltspunkte dienen. Bauen mit dem Architekten: Baukosten inkl. Keller* 390.000 € Architektenhonorar (12 % der Baukosten)** 46.800 € Baunebenkosten (15 % der Baukosten) 58.500 € Außenanlage 30.000 € Gesamt 525.300 € *Kostenschätzung nach BKI-Tabelle (Baukosteninformationszentrum) für Einfamilienhaus, mittlerer Standard, mit ca. 140 m2 Nutzungsfläche, Stand: 1. Quartal 2023, Bundesdurchschnitt inkl. 19 % MwSt. **Architektenhonorar ist Teil der Baunebenkosten Bauen mit dem Fertighaushersteller: Hauspreis ab OK Kellerdecke*** 350.000 € Keller 50.000 € Baunebenkosten (20 % der Baukosten) 84.000 € Außenanlage 30.000 € Gesamt 514.000 € ***gerundeter bezugsfertiger Preis für ein Einfamilienhaus von Schwörer mit ca. 140 m2 Nettogrundfläche, Preisliste gültig bis 31.12.2024 Laut den Immobilienexperten des Finanzdienstleisters Dr. Klein kann man beim Bauen mit einem Architekten mit etwa 20.000 bis 30.000 Euro an Mehrkosten rechnen im Vergleich zu einem Fertighaus. Das gilt vor allem dann, wenn das Fertighaus auf einer Bauserie beruht und der Hersteller sich dadurch die individuellen Planungskosten spart. Tipp: Gerade beim Bauen ist es wichtig, dass Sie einen finanziellen Puffer für unvorhergesehene Ausgaben einkalkulieren. Denn selbst bei guter Planung lassen sich nicht alle Eventualitäten im Vorhinein abklären. Mit dem Geld in der Hinterhand lassen sich auch mögliche Preissteigerungen bei Baumaterialien auffangen.
Ausgabe 08 / Februar 2025 11 Planungskosten beim Hausbau Aufgepasst: Das kann die Hausplanung unnötig verteuern! Schlechte Kommunikation Um Missverständnisse von Vornherein zu vermeiden, sollten Sie mit allen Baubeteiligten in Sachen Geld offen sprechen. Das gilt auch für die Kommunikation mit dem Architekten. So vermeiden Sie, dass Sie den Architekten mit Leistungen beauftragen, ohne es zu wissen. Klären Sie beispielsweise früh mit dem Planenden, was zu einem unverbindlichen Vorgespräch gehört und ab wann Honorar anfällt. Denn es kann sein, dass für erste Entwürfe und Skizzen bereits ein Pauschalhonorar fällig wird, da gerade die Ideenfindung viel kreative Planungsarbeit erfordert. Änderungen auf der Baustelle Richtig ins Geld gehen können auch Änderungen während der Bauphase. Meist verursachen diese ungeplanten Anpassungen Verzögerungen im Baufortschritt, was Folgekosten nach sich ziehen kann – sei es durch die Neukoordination der am Bau Beteiligten oder durch höhere Mietkosten, weil sich der Einzugstermin ins neue Haus ebenfalls nach hinten schiebt. Auch der Einsatz von mehr und hochwertigerem Material sowie zusätzliche Arbeitsstunden von Handwerkern treibt die Baukosten in die Höhe. Tiefbaukosten unterschätzt Nicht jedes Grundstück, das auf den ersten Blick als solide bebaubar erscheint, ist es auch. Denn je nach Zusammensetzung des Bodens oder den Wasserverhältnissen kann es sein, dass der Grund nicht ausreichend tragfähig ist. Auch giftige Altlasten können einen Baugrund beeinträchtigen, etwa wenn zuvor ein Industrieunternehmen auf dem Grundstück stand. Ein Bodengutachten vor Baubeginn gibt Aufschluss darüber. Auf ein Baugrundgutachten zu verzichten, kann teuer werden, wenn Sie während des Baus überraschend mit Mehrkosten durch Probleme auf dem Grundstück konfrontiert werden. Tipp: Eine Haussanierung kann eine kostengünstige Alternative zum Neubau sein – doch mit welchen Kosten und Dauer müssen Sie rechnen? Erfahren Sie alles über Finanzierungsmöglichkeiten, Förderprogramme und worauf Sie achten sollten. Lesen Sie den ganzen Ratgeber zu diesem Thema auf biallo.de.
Ausgabe 08 / Februar 2025 12 Planungskosten beim Hausbau Tipps: So lässt sich mit guter Hausbauplanung sparen Mit einer cleveren Hausplanung halten Sie die Kosten im Griff, ohne dass es für Sie eine Einschränkung an Komfort bedeuten muss. Mit folgenden Tipps lässt sich Geld sparen: ` Halten Sie den Baukörper möglichst einfach. Erker, Balkone oder ein auskragendes Obergeschoss können zwar Highlights in der Architektur sein, machen den Bau aber auch komplizierter und damit teurer. "Wer anstelle einer Gaube ein Dachflächenfester montiert, der erwirtschaftet damit schon fast die Küchenmöblierung", rechnen die Experten vom Verband Privater Bauherren (VPB) vor. Entscheiden Sie sich daher bewusst für solche Stilmittel. ` Überlegen Sie sich genau, wie viel Wohnfläche Sie benötigen. Denn je kleiner das Haus ist, desto günstiger wird es. Jeder unnötige Quadratmeter kostet. Denken Sie daher auch von Anfang an Nutzungsalternativen von Räumen mit. ` Setzen Sie wenn möglich bei Bauelementen wie Fenstern oder Türen auf Standardgrößen und genormte Maße. Denn Sonderanfertigungen verursachen meist unverhältnismäßig hohe Kosten. ` Nutzen Sie Planungskniffe, indem Sie beispielsweise Nassräume zusammenlegen, damit Steigleitungen nur an einer Stelle notwendig sind. Architekten kennen solche Regeln. Holen Sie daher möglichst frühzeitig einen Planer mit ins Boot, der Ihr Haus dann entsprechend von Beginn an sinnvoll entwirft. ` Bereiten Sie sich auf das Gespräch mit dem Architekten vor und halten Sie Ihre Ideen und Wünsche fest. Nehmen Sie Ihre Skizzen und Notizen zum Termin mit. Wer möchte, kann auch schon einmal einen groben Hausplan zeichnen. Allzu ausgefeilt sollte dieser jedoch nicht sein, damit Sie noch offen für die Vorschläge des Planungsprofis sind. ` Planen Sie Eigenleistungen mit ein, wenn Sie handwerkliches Geschick besitzen oder solches im Familien- und Freundeskreis vorhanden ist. Beachten Sie dabei jedoch, dass Sie weder Ihr Können noch die Zeit, die Ihnen für Arbeiten am Bau zur Verfügung steht, überschätzen! ` Nicht immer muss alles sofort fertig sein. Überlegen Sie bei knappem Budget, ob Sie vielleicht das Dach erst später ausbauen möchten. ` Auch der Verzicht auf einen Keller spart Baukosten. Allerdings müssen dann die üblicherweise im Untergeschoss untergebrachten Abstellmöglichkeiten ebenerdig geschaffen werden, was Wohnfläche frisst. Zudem benötigen Sie in jedem Fall eine Bodenplatte fürs Haus, die ebenfalls Geld kostet. Stellen Sie daher unbedingt im Vorfeld eine Kosten-Nutzen-Rechnung auf, bevor Sie sich gegen eine Unterkellerung entscheiden. jd8 / Shutterstock.com
Ausgabe 08 / Februar 2025 13 Planungskosten beim Hausbau Quellen: Peter Burk: Bauen! Das große Praxis-Handbuch für Bauherren, Verbraucherzentrale NRW, Düsseldorf 2022 (4. Auflage). Baukosteninformationszentrum deutscher Architektenkammern GmbH: BKI Baukosten Gebäude Neubau 2024 M. + M. Gailer Altomünster Wohn. und Gewerbebau GmbH, gailer.de Architekturbüro Mag. Arch. Franz Steinberger, München, franz-steinberger.de Verband Privater Bauherren e. V. (VPB), www.vpb.de https://www.drklein.de/architektenhaus.html https://www.schwoererhaus.de https://www.immoportal.com/bauen/baukosten/wie-viel-kostet-ein-fertighaus-wirklich https://www.my-hammer.de/bauen-renovieren/preisradar/was-kostet-bauplanung https://www.hoai.de/hoai/volltext/hoai-2021/#P33 https://www.hoai.de/hoai/rechner/
jd8/ Shutterstock.com // Igor Link/ Shutterstock.com Vitaly_Vision/ Shutterstock.com // Sergey Nivens/ Shutterstock.com Inhaltlich Verantwortlicher gemäß §Abs. 2 MStV: Biallo & Team GmbH Achselschwanger Str. 5, 86919 Utting Telefon: +49 8806 33384 0 Telefax: +49 8806 33384 19 E-Mail: info@biallo.de Internet: https://www.biallo.de Vertretungsberechtigte Geschäftsführer: Samuel Biallowons Registergericht: Amtsgericht Augsburg Registernummer: HRB 18274 Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäß § 27 a Umsatzsteuergesetz: DE 213264656 Inhaltlich verantwortlich gemäß §§ 5 TMG,55 RStV: Samuel Biallowons Haftungshinweis: Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Urheberrecht: Alle in diesem Dokument veröffentlichten Inhalte und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Form der Verwertung bedarf unserer vorherigen schrift-lichen Zustimmung. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Be- und Verarbeitung, Speicherung, Übersetzung sowie Wiedergabe von Inhalten in Datenbanken oder anderen elektronischen Medien und Systemen. Downloads von unseren Webseiten sind nur für den persönlichen, privaten und nicht kommerziellen Gebrauch gestattet. Das Impressum von biallo.de gilt auch für unsere Seiten auf Ihr Geld verdient mehr. Impressum Der „Ratgeber der Woche“ ist ein Service der Verbraucher-Redaktion Biallo & Team GmbH, Achselschwanger Str. 5, 86919 Utting. Sie können uns erreichen unter redaktion@biallo.de oder per Telefon: +49 8806 33384 0 Weitere Informationen unter https://www.biallo.de Es ist uns jedoch gesetzlich untersagt, individuell fachlich zu beraten. YouTube Twitter Instagram Facebook Linkedin Twitter
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