Ausgabe 18 / Mai 2025 10 Kindererziehung und Rente Gelten die Vorteile, die die Kinderberücksichtigungszeit Eltern bietet, auch für Selbstständige? Nur für Selbstständige, die in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert sind. Das ist unter anderem interessant für neue Selbstständige. Diese können sich in den ersten Jahren ihrer Selbstständigkeit für eine Pflichtversicherung in der Deutschen Rentenversicherung entscheiden. Das bringt eine Menge von Vorteilen – etwa bei der Erwerbsminderungsrenten, bei den Rehabilitationsmaßnahmen und bei Kinderberücksichtigungszeiten. Dazu ein Beispiel: Ein Selbstständiger zahlt auf Basis eines Gewinns von 30.000 Euro Beiträge in die gesetzliche Rentenkasse. Das sind im Jahr 5.580 Euro. In der Kinderberücksichtigungszeit zählen diese Beiträge so, als habe er Beiträge im Wert von 8.370 Euro eingezahlt. Das bringt ihm – in den Werten des Jahres 2025 – eine Jahresrente von 436 Euro. Für eine Einzahlung von 5.580 Euro – die auch noch voll steuerlich absetzbar ist – handelt es sich hier um einen konkurrenzlos hohen Ertrag. Antragstellung und Auf- teilung der Kinderleistungen Erfährt die Deutsche Rentenversicherung automatisch davon, dass ich ein Kind bekommen habe? Ja. Das gilt zumindest für Mütter (nicht jedoch für Väter). Seit 1986 ist die maschinelle (= automatische) Meldung der Geburt eines Kindes an die gesetzliche Rentenversicherung gesetzlich verankert. „Da es sich hierbei um eine Geburtsmitteilung handelt, sind Daten zum möglichen Kindsvater nicht inbegriffen“, erläutert Gundula Sennewald von der Deutschen Rentenversicherung Bund. Bei Müttern erfolgt damit im Rentenkonto eine Vormerkung mit der Bedeutung „hat ein Kind“. Das gemeldete Geburtsdatum des Kindes wird im Versicherungskonto der Kindsmutter hinterlegt, ebenfalls die Anzahl der geborenen Kinder. Sennewald erläutert dazu: „Die Vormerkung bei der Deutschen Rentenversicherung ist die Vormerkung einer Geburt. Es handelt sich hierbei nicht um eine Vormerkung sich daraus möglicherweise resultierender Zeiten der Kindererziehung.“ Lee Charlie/ Shutterstock.com
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