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Ausgabe 48 / November 2024 7 Der übliche Ablauf beim Hausbau Förderung für klimafreundliche Neubauten Darüber hinaus können Baufamilien besonders klimafreundlicher Häuser von zinsgünstigen Krediten der KfW-Förderbank profitieren. Ein förderfähiges Haus darf nur wenig Energie verbrauchen, nicht mit Öl, Gas oder Biomasse beheizt werden und muss Anforderungen in puncto Nachhaltigkeit erfüllen. Neben dem allgemeinen Programm “Klimafreundlicher Neubau – Wohngebäude (KFN)”, bei dem eine Darlehenssumme von bis zu 100.000 Euro pro Wohneinheit möglich ist, hat die KfW noch das Programm “Wohneigentum für Familien” im Portfolio. Bei gleichen Gebäudevoraus-setzungen können hierüber noch höhere Förderkredite bis zu 270.000 Euro abgerufen werden – allerdings nur von Familien mit Kindern und Alleinerziehenden mit geringem bis mittlerem Einkommen. Seit 1. Oktober 2024 hat die KfW zudem das Programm “Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment – Wohngebäude (KNN)” im Angebot, bei dem die energetischen Fördervoraussetzungen für einen maximalen Kredit von 100.000 Euro nicht ganz so streng sind wie bei den anderen beiden Fördervarianten. Das KNN-Programm ist jedoch für Mehrfamilienhäuser konzipiert und enthält für die einzelnen Wohnungen strikte Vorgaben zur Mindestanzahl von Räumen, abhängig von der Wohnfläche. Tipp: Wer KfW-Darlehen in Anspruch nimmt, ist verpflichtet, einen Energieeffizienz-Experten als Baubegleiter zu engagieren. Unter www. energie-effizienz-experten.de finden Sie ein Verzeichnis zertifizierter Fachkräfte aus dem gesamten Bun-desgebiet. Höhere Förderdarlehen mit QNG-Siegel Außer beim KNN gibt es am meisten Fördergeld für Neubauten, die das staatliche „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) “ tragen. Dafür muss allerdings eine Beraterin oder Berater für Nachhaltigkeit den Bau begleiten (mehr Infos über www.qng.info) und das Haus am Ende von einer akkreditierten Zertifizierungsstelle geprüft und mit dem QNG-Siegel ausgezeichnet werden. “Für eine Einzelzertifizierung für ein Einfamilienhaus muss die Baufamilie mit Kosten um die 35.000 Euro rechnen”, sagt Baubiologin und Nachhaltigkeitsberaterin Marlene Korff vom Münchner Ingenieurbüro Greengineers. Günstiger kann es werden, wenn der Architekt gleichzeitig Energie- und Nachhaltigkeitsberater ist. Marlene Korff empfiehlt: “Sollten Sie nicht schon einen Baupartner ins Auge gefasst haben, suchen Sie sich einen Fertighaushersteller, der seine Baureihen bereits QNG-vorzertifizieren hat lassen. Denn dann kostet die Individualzertifizierung Ihres Hauses nur noch vergleichsweise wenig.” Die Kosten für die Nachhaltigkeitsberatung liegen dann zwischen 4.000 und 10.000 Euro. Für die Zertifizierung kommen noch einmal Kosten von einigen 100 Euro obendrauf. Ein weiterer Tipp von Marlene Korff, der hilft, die Zertifizierungskosten niedrig zu halten, ist, statt eines Einfamilienhauses ein Haus für zwei Parteien zu bauen. Denn: “Mit zwei Wohneinheiten erhält man den KfW-Kredit in doppelter Höhe.” Das hat auch im Hinblick auf die Nutzbarkeit der Immobilie Vorteile, etwa wenn man im Alter nur noch die barrierefreie Wohnung im Erdgeschoss nutzen und die andere Wohnung vermieten möchte. Andrii Yalanskyi/ Shutterstock.com

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