Ausgabe 15 / April 2025 8 Geldanlage Sollten Sie zu den gemanagten Dividendenfonds greifen oder den ETFs? Für Selbstentscheider, die ihr Portfolio regelmäßig überprüfen, können Dividenden-ETFs infrage kommen. Diese punkten, wie immer, mit geringen Kosten. So belaufen sich die jährlichen Gesamtkosten für diese ETFs auf häufig unter 0,5 Prozent pro Jahr, bei den gemanagten Varianten sind es zum Teil knapp zwei Prozent (siehe Tabelle). Das kostet viel Rendite, zumal noch eine hohe Kaufgebühr (Ausgabeaufschlag) hinzukommen kann. Beim DWS Top Dividende ist regulär, also ohne Rabatt bei einer Onlinebank oder einem Discountbroker, ein Ausgabeaufschlag von satten fünf Prozent zu zahlen. Das muss der Fonds über Erträge erst einmal wieder verdienen. Dividenden-ETFs schneiden im Vergleich zu den gemanagten Varianten bei der Wertentwicklung meist besser ab. Das ist nicht nur auf die geringeren Kosten zurückzuführen. Hinzu kommt: Fondsmanagern von breit gestreuten Aktienfonds gelingt es meist nicht, besser als der Markt abzuschneiden. In diesem Ratgeber konzentrieren wir uns im Folgenden deshalb vor allem auf Dividenden-ETFs. Was ist bei der Auswahl von Dividenden-ETFs zu beachten? Sie sollten nur in Dividenden-ETFs investieren, wenn Sie das Geld mindestens fünf Jahre – besser länger – nicht benötigen, um mögliche Kurseinbußen „aussitzen“ zu können. Anlegende, die hingegen zu einem bestimmten Zeitpunkt in den nächsten Jahren das Geld brauchen, sollten von Aktienfonds generell die Finger lassen. Sonst laufen sie Gefahr, ausgerechnet dann verkaufen zu müssen, wenn die Kurse an den internationalen Börsen gerade gefallen sind. Auch sollten Dividendenfonds normalerweise nur einen Teil eines breit diversifizierten Wertpapierportfolios ausmachen. Wenn Sie Dividenden-ETFs kaufen wollen, sollten Sie sich außerdem unbedingt vorher überlegen, welchen Zweck sie im Depot erfüllen sollen, und sich die verschiedenen Produkte näher anschauen. Denn Dividenden-ETFs können recht unterschiedlich sein: Ausschüttend: Wenn Sie regelmäßige, zusätzliche Einkünfte erzielen wollen, etwa um Ihre Rente, Pension oder Ihr Arbeitseinkommen aufzubessern, kommen für Sie Dividenden-ETFs mit regelmäßigen Ausschüttungen in Frage. Vorteil: Sie sehen sofort, wie viel Dividende der ETF abgeworfen hat. Ein vereinfachtes Beispiel: Beim Deka Euro iSTOXX ex Fin Dividend Plus UCITS ETF gab es 2024 vier Ausschüttungen. Sie beliefen sich auf insgesamt 1,06 Euro pro Fondsanteil. Der Kurs des Fonds bewegte sich 2024 zwischen unter 23 und mehr als 25 Euro. Nimmt man einen Kurs von 24 Euro als Durchschnittswert, entsprechen die 1,06 Euro einer Ausschüttungsrendite von gut 4,4 Prozent. Nachteil: Durch Ausschüttungen wird immer das Vermögen des Fonds verringert, weil das Geld ja nicht reinvestiert wird. Anlegende profitieren also nicht vom Zinseszinseffekt. Vorteil: Das Kapital wird durch die Ausschüttungen anders als etwa bei einem Auszahlplan einer Bank nicht verzehrt. Tipp: Wenn Sie die ausschüttende Variante wählen, haben Sie einen Steuervorteil: Sie können jedes Jahr aufs Neue für die Ausschüttung Ihren Sparerpauschbetrag (für Alleinstehende: 1.000 Euro im Jahr, Verheiratete: 2.000 Euro) optimal nutzen. Müssen Sie bei einem thesaurierenden Fonds die Erträge beim Verkauf auf einen Schlag (minus der gezahlten Vorabpauschalen) versteuern, ist der Sparerpauschbetrag hingegen schnell überschritten.
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