Ausgabe 15 / April 2025 4 Geldanlage Was spricht gegen den Kauf von einzelnen Aktien mit hohen Dividendenrenditen? Manche Privatanleger und Anlegerinnen, die Wert auf laufende Erträge und damit ein regelmäßiges Zusatzeinkommen legen, haben sich ein Portfolio mit Aktien von Unternehmen aufgebaut, die kontinuierlich steigende Dividenden auszahlen. Man spricht dann von den sogenannten Dividenden-Aristokraten. Das sind meist Konzerne aus den USA wie das Telekommunikationsunternehmen AT&T, der Mineralölkonzern Exxon Mobil oder der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble, die über Jahrzehnte hinweg ihre Aktionäre regelmäßig mit höheren Dividenden beglücken konnten. Der Kauf von Einzelaktien ist aber riskanter als der Kauf von Fonds beziehungsweise ETFs. Das gilt auch für die Anteilsscheine von Unternehmen, die als verlässliche Dividendenzahler gelten. Die Risiken: ` Die Höhe der Dividende einer Aktie kann sich jedes Jahr ändern. Sinken die Gewinne der Aktiengesellschaft, wird die Dividende nicht selten gekürzt. Oder sie fällt für ein oder mehrere Jahre sogar ganz aus. Der krisengeschüttelte Chemie- und Pharmakonzern Bayer etwa kürzte die Dividende für 2024 auf 11 Cent je Aktie, um Schulden aus der Übernahme von Monsanto abbauen zu können. Zuvor schüttete Bayer zehn Jahre lange mindestens zwei Euro pro Aktie aus, manchmal auch deutlich mehr. ` Gute Dividendenrenditen von drei, vier Prozent können ein Hinweis auf die Ertragsstärke des Unternehmens und eine aktionärsfreundliche Unternehmensstrategie sein. Vorsicht ist hingegen geboten bei Dividendenrenditen von fünf, sechs, sieben, acht oder mehr Prozent. Häufig sind sie auf fallende Aktienkurse zurückzuführen, wie etwa bei Vonovia. Der Kurs stürzte im Zuge des Preisverfalls am deutschen Immobilienmarkt von mehr als 50 Euro bis auf vorübergehend unter 20 Euro, um sich in der Folge wieder leicht zu erholen. Sinkende Kurse gelten aber als Signal dafür, dass die Anleger Zweifel haben, ob das Unternehmen weiter rentabel wirtschaftet und überhaupt finanziell in der Lage ist, weiter ordentliche Ausschüttungen zu bezahlen. Man spricht deshalb auch von der „Dividendenfalle“. ` Aus der Ausschüttungsquote ist abzulesen, wie viel Prozent des Unternehmensgewinns an die Aktionäre ausgezahlt wird. Doch Vorsicht: Wird mehrfach aus den Reserven die Dividende gezahlt, um Aktionäre nicht zu verärgern und womöglich den Status als Dividenden-Aristokrat zu erhalten, ist Vorsicht geboten. Dann ist das bisherige Geschäftsmodell gefährdet, und es fehlt später schlimmstenfalls das Geld, um mögliche Gewinneinbußen oder Verluste auszugleichen. Tipp: Wollen Sie mehr darüber wissen, was Anlegende bei Investments an der Börse häufig falsch machen? Dann lesen Sie den Ratgeber: „Zehn typische Anlagefehler, die Sie viel Geld kosten können“ von biallo.de. Wie Sie aus vergangenen Börsencrashs lernen und mit unterschiedlichen Strategien das eigene Vermögen schützen können, erklärt Ihnen ein weiterer Artikel auf biallo.de. rafastockbr / Shutterstock.com
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