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Ausgabe 15 / April 2025 3 Geldanlage Was sind Dividenden und was ist die Dividendenrendite? Die meisten Unternehmen, deren Aktien an einer Börse gehandelt werden, schütten einen Teil ihres Gewinns als Dividende aus. Das passiert meist im Frühjahr, wenn die Dividendensaison beginnt. Diese Gewinnbeteiligung steht jedem Aktionär und jeder Aktionärin zu, schließlich sind sie ja Miteigentümer des Unternehmens. Die Dividenden werden in der Regel direkt nach der Hauptversammlung ausgezahlt, also nach dem alljährlichen Treffen der Aktionäre, das immer häufiger virtuell stattfindet. Aktiengesellschaften hierzulande zahlen einmal im Jahr die Dividende aus. Anders bei US-Unternehmen: Hier gibt’s ein Stück vom Gewinn oft jedes Quartal, also viermal im Jahr. Ein bekanntes Beispiel: Europas größer WohnungsVermieter, Vonovia, hat gerade verkündet, für das Geschäftsjahr 2024 Anfang Juni 2025 eine Dividende von 1,22 Euro pro Aktie auszuschütten. Setzt man das ins Verhältnis zum Vonovia-Aktienkurs von um die 24 Euro Ende März erhält man eine Dividendenrendite von etwas mehr als fünf Prozent (Dividende geteilt durch Aktienkurs x 100). Das ist deutlich mehr, als derzeit mit einer Anlage in Festgeld drin ist: Der durchschnittliche Zinssatz für Festgeld mit einer Laufzeit von 24 Monaten belief sich laut dem Biallo-Index Anfang April 2025 auf 1,72 Prozent. Ob in Europa, Asien oder den USA, viele Aktiengesellschaften bieten eine Dividendenrendite oberhalb der Festgeldzinsen und der Inflationsrate an. Tipp: Wenn Sie weiter Erspartes oder Ererbtes in Festgeld anlegen wollen, hilft Ihnen der Festgeld-Vergleich von biallo.de geeignete Anbieter zu finden. Wie wichtig sind Dividenden für den Ertrag von Aktien? Die Unternehmen, die Dividenden zahlten, schütteten 2024 weltweit insgesamt 1,75 Billionen Dollar (rund 1,60 Billionen Euro) aus – ein Rekord. Für 2025 rechnet die britische Fondsgesellschaft Janus Henderson mit einem weiteren Zuwachs auf 1,83 Billionen Dollar (1,67 Billionen Euro). Das liegt vor allem daran, dass US-Firmen wie Meta (Facebook) oder Apple jetzt ihre Aktionäre erstmals oder stärker am Gewinn beteiligen, wenn auch die Dividenden – gemessen an ihren gigantischen Gewinnen – eher mickrig sind. Unter den Techkonzernen war dies lange nicht üblich. Diese steckten ihre Gewinne lieber ins Geschäft und neue Produkte, als auch nur einen Teil an ihre Aktionärinnen und Aktionäre auszuschütten. So sind Dividenden etwa für den Nasdaq, die New Yorker Börse für die wachstumsstarken Technologieunternehmen, weit weniger wichtig als für die Börsen in Europa. Dividenden spielen für den Ertrag einer Aktienanlage somit eine wichtige Rolle. Je nach Region stammt ein Fünftel bis mehr als die Hälfte des gesamten Ertrags von Aktien aus Dividenden. Das gilt aber vor allem für Unternehmen aus den etablierten Branchen, der “Old Economy”. Dazu zählen Autohersteller, Banken, Pharma- und Nahrungsmittelkonzerne oder Energiefirmen, aber auch Immobilienwerte wie Vonovia. So legte der Deutsche Aktienindex (Dax) für die 40 wichtigsten deutschen Standardwerte bis Ende März 2025 in den vergangenen 20 Jahren um 433 Prozent zu, die Dividenden eingerechnet. Würde man die Dividenden herausrechnen, hätte der Dax nur gut 190 Prozent an Wert gewonnen.

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