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Ihr Geld verdient mehr. AUSGABE 17 April 2025 Führerschein & Kosten Roman Samborskyi / Shutterstock.com

Ausgabe 17 / April 2025 2 Führerscheinkosten Von Annette Jäger Savanevich Viktar / Shutterstock.com Beim Thema Auto-Führerschein überschlagen sich die Negativrekorde: Die Fahrerlaubnis B ist so teuer wie nie – zwischen 2.500 und 4.000 Euro kommen zusammen. Und gleichzeitig fällt mittlerweile fast jeder zweite durch die Theorieprüfung, und fast 40 Prozent bestehen die praktische Fahrprüfung nicht. Das zeigen die neuesten Zahlen des TÜV-Verbands für das Jahr 2024. Die Zahlen zeigen aber auch: Die unter 18 Jahre alten sind erfolgreicher in den Prüfungen. Wer heute einen Führerschein machen möchte, muss zuweilen sehr viel Geld auf den Tisch legen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Das Verkehrsgeschehen auf den Straßen ist komplexer geworden, was mehr Übung erfordert und damit mehr Fahrstunden; die Autos sind zudem mit umfangreichen Fahrerassistenzsystemen ausgestattet, die Fahrschüler beherrschen und in der Prüfung anwenden müssen. Auch sind die Prüfungsanforderungen gestiegen. Eine Rolle spielt aber auch eine mangelnde Verkehrserfahrung der jungen Fahrschüler. Viele bringen kaum ein Verständnis für die Grundregeln im Verkehr mit, was in der Folge natürlich auch mehr Fahrstunden erfordert. Die gute Nachricht: Es gibt Möglichkeiten, die Kosten für den Führerschein im Rahmen zu halten, Fahrschülerinnen und Fahrschüler können einen aktiven Beitrag durch kluge Planung und ein wenig Eigenengagement leisten! Was der Autoführerschein im Jahr 2025 kostet, wie die Fahrausbildung abläuft und wie Fahrschülerinnen und Fahrschüler die Kosten reduzieren können, haben wir in diesem Ratgeber für Sie zusammengefasst. So können Sie die Kosten reduzieren

Ausgabe 17 / April 2025 3 Führerscheinkosten Fahrschule: Unterricht, Begleitetes Fahren, Führerscheinprüfung Um das Autofahren zu lernen, muss jeder eine Fahrschule besuchen, an der kommt man nicht vorbei. Die PKW-Führerscheinausbildung (Klasse B und B17 für Begleitetes Fahren) umfasst einen theoretischen und einen praktischen Teil. In der Theorie lernen Fahrschüler die Verkehrsregeln, in der Praxis geht es um die Fahrtechnik und das Lenken des Autos im Verkehr. In beiden Bereichen müssen Fahrschüler eine Prüfung absolvieren. Jeder darf den Führerschein der Klasse B (PKW) machen – außer einer Altersgrenze gibt es keine Einschränkungen. Begleitetes Fahren ab 17 Jahren Ab 17 Jahren alt darf man auf Antrag „Begleitetes Fahren“ machen. Das heißt: Junge Leute dürfen die Führerscheinprüfung mit 17 Jahren ablegen und dürfen bis zum 18. Geburtstag nur mit einer Begleitperson auf dem Beifahrersitz fahren. Diese muss mindestens 30 Jahre alt sein, seit mindestens fünf Jahren selbst einen Führerschein besitzen und als Begleitperson eingetragen sein. Außerdem darf sie nicht mehr als 1 Punkt im Fahreignungsregister haben. So können Fahranfängerinnen und Fahranfänger mit einem erfahrenen Begleiter oder Begleiterin viel Übung auf der Straße sammeln – das bringt Sicherheit und reduziert das Unfallrisiko. Tipp: Junge Fahrschüler fahren besser Auto. Wer sich entscheidet, schon mit 17 Jahren den Führerschein zu machen, interessiert sich in der Regel auch für das Autofahren und schneidet in den Prüfungen besser ab als ältere Fahrschüler. Führerschein: So läuft der Theorieunterricht ab Mit dem Theorieunterricht beginnt die Fahrausbildung. Der Theorieunterricht findet in der Regel in der Gruppe in der Fahrschule statt. Die Gruppe sollte so groß sein, dass noch auf individuelle Fragen eingegangen werden kann. Der theoretische Unterricht wird von Lernmaterial begleitet. Meist gibt es ein Online-Prüfungstraining, womit sich Fahrschüler gut auf die Theorieprüfung vorbereiten können – immerhin sind mehr als 1.200 Fragestellungen zum Verkehrsgeschehen zu lernen. Entscheidend für das Bestehen der Prüfung ist, dass das Lernmaterial aktuell ist – die Prüfungsfragen werden etwa zweimal im Jahr angepasst. Kann der Schüler aktuelles Lernmaterial über eine andere Quelle beziehen, die günstiger ist als das Lernmaterial der Fahrschule, steht ihm das frei. bigshot01 / Shutterstock.com

Ausgabe 17 / April 2025 4 Führerscheinkosten Führerschein: So läuft der praktische Unterricht ab Nach der Theorie geht es in die Praxis – hinters Steuer! Entscheidend im praktischen Teil der Ausbildung ist, dass sich Fahrschüler und Fahrlehrer gut verstehen. Hier ist es hilfreich, Erfahrungen anderer Schüler einzuholen. In manchen Fahrschulen stellen sich die Fahrlehrerinnen oder Fahrlehrer in der ersten Theoriestunde auch persönlich vor – dann kann sich jeder den Fahrlehrer aussuchen, der ihm am sympathischsten erscheint. Wenn Sie mit dem Ihnen zugewiesenen Fahrlehrer nicht auskommen, sollten Sie sich nicht scheuen, das offen anzusprechen und einen Fahrlehrerwechsel zu erwägen. Automatik oder Schaltgetriebe? Fahrschüler können sich entscheiden, ob sie den Führerschein in einem Auto mit Schaltgetriebe oder mit Automatik machen. Wenn sie sich für Automatik entscheiden, dürfen sie nach bestandener Prüfung auch nur Fahrzeuge mit Automatik fahren. Wenn sie jedoch ein Fahrzeug mit Schaltgetriebe fahren wollen, müssen sie zusätzlich mindestens zehn Fahrstunden à 45 Minuten absolvieren und eine 15-minütige Testfahrt bestehen. Gut zu wissen: Die zehn Extrastunden kosten nicht auch alle zusätzlich, sondern werden größtenteils in die üblichen, ohnehin anfallenden Übungsstunden integriert. Tipp: Sie können Ihren Führerschein auch erstmal nur für Automatikfahrzeuge machen und später die Übungsstunde für ein Fahrzeug mit Schaltgetriebe nachholen. Das bringen Übungsstunden am Simulator Viele Fahrschulen bieten inzwischen an, die ersten Fahrstunden am Fahrsimulator in der Fahrschule zu absolvieren. Hier lernen Sie stressfrei ein erstes Grundverständnis für den Verkehr und Routine im Umgang mit dem Fahrzeug, etwa die obligatorischen Blicke in den Rückspiegel, schalten oder anfahren. Simulatorstunden sind in der Regel günstiger als die Übungsstunden auf der Straße. In der Regel ersetzen sie aber keine Übungsstunde auf der Straße, weil der Fahrschüler oder die Fahrschülerin unter anderem weder ein Gefühl für die Geschwindigkeit des Fahrzeugs entwickelt noch für die äußeren Maße des Autos. Eine Erfahrung machen Fahrlehrer und Fahrlehrerinnen allerdings: Fahrschüler, die im Simulator geübt haben, sind entspannter in den ersten praktischen Übungsstunden. T.Irina / Shutterstock.com

Ausgabe 17 / April 2025 5 Führerscheinkosten So viele Theorie- und Praxisstunden sind beim Führerschein Pflicht Jeder muss eine verpflichtende Anzahl von Theoriestunden bei der Fahrschule absolvieren und auch Übungsstunden hinter dem Steuer sind Pflicht, dazu gehören Sonderfahrten auf der Autobahn oder bei Nacht. Eine Übersicht über die Pflicht-Stundenzahlen finden Sie in dieser Tabelle: So viele Theorie- und Praxisstunden fallen an Klasse Theorie Praxis B und B17 12 Doppelstunden à 90 Minuten (Grundstoff) + 2 Doppelstunden à 90 Minuten (Zusatzstoff) = 14 Std. Grundausbildung (Übungsstunden): Anzahl der Stunden ist von persönlichen Fähigkeiten und Lernfortschritt abhängig Sonderfahrten (Pflichtstunden), insgesamt 12 Std.: Bundes- oder Landstraße: 5 x 45 Minuten Autobahn: 4 x 45 Minuten Nacht/Dämmerung: 3 x 45 Minuten Quelle: ADAC https://www.adac.de/verkehr/rund-um-den-fuehrerschein/erwerb/ausbildung/ Tipp: Wenn die Eltern damit prahlen, dass Sie den Führerschein mit zehn Übungsstunden absolviert haben, können Sie als Fahrschüler dagegenhalten: Damals war es auch einfacher. Heute sind Verkehr, technische Ausstattung der Fahrzeuge wie auch Prüfungsanforderungen komplexer. „Je nach Talent sind in der Regel 25 bis 40 Fahrstunden nötig, da sind die Sonderfahrten noch nicht eingerechnet“, sagt Jochen Klima vom Fahrlehrverband Baden-Württemberg. Auto-Führerschein im Eildurchgang: Intensivkurse Sie können die die Führerscheinausbildung auch innerhalb von wenigen Monaten machen oder aber sehr kompakt in einem zwei- oder vierwöchigen Intensivkurs, den viele Fahrschulen anbieten. Dazu eignen sich zum Beispiel Ferienzeiten, wenn Sie noch in die Schule gehen. Solche Intensivkurse sind aber nicht für alle geeignet. Beim Autofahren müssen automatische Abläufe geübt werden, diese brauchen Zeit, um sich zu verankern. Wer aber zum Beispiel schon Vorkenntnisse hat, etwa weil man einen Motorradführerschein besitzt, kann in einem Intensivkurs kompakt lernen. Manche Fahrschulen bieten auch nur den Theorieteil als Intensivkurs an, damit man diesen samt Prüfung möglichst schnell abhaken kann.

Ausgabe 17 / April 2025 6 Führerscheinkosten Führerscheinprüfung: Ablauf und Regelungen Für die Prüfungen der Fahrerlaubnis sind in Westdeutschland der jeweilige regionale TÜV und im Osten der DEKRA zuständig. Theoretische Prüfung: Die theoretische Prüfung findet am Computer statt, im Multiple-Choice-Verfahren müssen Fahrschüler Fragen zu Verkehrsregeln beantworten oder auch Fragen zum Verhalten in Gefahrensituationen beantworten, bei der Prüfung werden auch Videosequenzen eingebaut. Zehn Fehlerpunkte sind erlaubt. Die bestandene Prüfung ist zwölf Monate gültig, in dieser Zeit muss der Fahrschüler auch die praktische Prüfung ablegen, sonst verfällt der Nachweis. Praktische Prüfung: In der praktischen Prüfung müssen Fahrschüler ihr Können auf der Straße unter Beweis stellen. Der Fahrlehrer sitzt auf dem Beifahrersitz, der TÜV-Prüfer fährt auf der Rückbank mit. Seit dem Jahr 2021 dauert die Prüfung 55 Minuten, statt 45. Die zehn Minuten unterschied sind ein Knackpunkt: „Wenn Schüler durchfallen, dann oftmals in diesen letzten zehn Minuten“, sagt Jochen Klima vom Fahrlehrverband Baden-Württemberg. „Die Konzentration lässt zum Ende der Fahrt nach, und die längere Prüfungszeit ermöglicht es, noch mehr Aufgaben erfüllen zu müssen.“ Der TÜV-Prüfer entscheidet anhand eines Kriterienkatalogs, ob der Schüler bestanden hat. Dabei spielt natürlich das Beachten der Verkehrsregeln eine Rolle, aber auch die Sicherheit, mit der der Prüfling unterwegs ist. Tipp: Wird die Prüfung im selben Auto absolviert, das auch für die Übungsstunden zur Verfügung stand? Das ist wichtig und sollte im ersten Beratungsgespräch erfragt werden. Wie finde ich die richtige Fahrschule? Die meisten wählen die Fahrschule, die am nächsten zu ihrem Wohnort gelegen ist. Das ist sinnvoll, so profitiert man von kurzen Wegen. Trotzdem lohnt sich ein genauer Blick, denn auch bei Fahrschulen gibt es Qualitätsunterschiede. Positiv ist, wenn ` Sie ein umfassendes Beratungsgespräch wahrnehmen können, in dem nicht nur die Ausbildung, sondern auch die Kosten transparent erläutert werden. ` Sie einen Einblick in den Ausbildungsplan erhalten: Welche Fahrten sind verpflichtend, wie ist die Ausbildung aufgebaut etc. ` der äußere Eindruck stimmt: Sind die Schulungsräume ansprechend und die Fahrschulautos gepflegt? Gibt es feste Bürozeiten, zu denen jemand erreichbar ist und gibt es zum Beispiel im Internet Bewertungen? ` Sie einen schriftlichen Vertrag mit der Fahrschule abschließen, in dem alle Ausbildungsdetails und Kosten aufgeführt sind. ` Sie immer mit demselben Fahrlehrer am Steuer üben und die Fahrlehrer sich nicht dauernd abwechseln. Zu häufige Wechsel haben sich aber als ungünstig erwiesen. Lernfortschritte oder auch fehlendes Wissen des Schülers sind so weniger gut erkennbar.

Ausgabe 17 / April 2025 7 Führerscheinkosten So viel kostet der Führerschein Wie viel ein Führerschein kostet, hängt von vielen Faktoren ab: ` Wohnort: Innerhalb Deutschlands gibt es Preisunterschiede beim Führerschein – je nach Bundesland, je nach Fahrschule, aber auch zwischen Stadt und Land. ` Fahrschule: Jede Fahrschule kalkuliert eigene Preise. Sie unterliegen keiner Gebührenordnung. Eine gute Fahrschule hat ein transparentes Preisverzeichnis. ` Fahreignung: Es gibt eine verpflichtende Anzahl von Fahr- und Theoriestunden. Darüber hinaus fallen, je nach Können und Begabung des Fahrschülers, zusätzliche Stunden an – so viele, wie er eben benötigt, um die Prüfungen zu bestehen. Auto-Führerschein: Diese Posten fallen an Fahrschulen berechnen fünf Posten: ` Grundbetrag ` den Preis pro Fahrstunde ` den Preis pro besondere Ausbildungsfahrt (Autobahn, Überland, Nacht), ` die Vorstellung zur Theorieprüfung. ` und die Vorstellung zur praktischen Prüfung Mehr Posten darf die Fahrschule für ihre Leistungen nicht berechnen. Die amtlichen Prüfungsgebühren werden zusätzlich beim TÜV oder bei der Dekra fällig. Sie betragen für die theoretische Prüfung 24,99 Euro und für die praktische Prüfung 129,83 (TÜV-Süd). Grundbetrag: Hier sind die Kosten für den theoretischen Unterricht enthalten, sowie die allgemeinen Verwaltungskosten der Fahrschule. Er beträgt zwischen 350 und 565 Euro, im Durchschnitt* 435 Euro. In dem Posten ist im Regelfall das Lernmaterial für den Theorieunterricht nicht enthalten. Zusätzlich kostet das Lernmaterial zwischen 88 und 119 Euro. Fahrstunden: Eine übliche Fahrstunde beziehungsweise Übungsstunde dauert 45 Minuten. Die Stundenanzahl ist nicht planbar, der Fahrlehrer entscheidet in der Regel, wann der Schüler oder die Schülerin fit für die Prüfung ist. Die Fahrschulen berechnen häufig für die sogenannten Sonderfahrten (Autobahn-, Überland- und Nachtfahrten) einen höheren Preis, insgesamt zwölf Stunden sind verpflichtend. Einige Fahrschulen machen eine Mischkalkulation und berechnen für Übungsstunden und Sonderfahrten denselben Preis, auch das ist erlaubt. Eine Fahrstunde kostet etwa zwischen 55 und 77 Euro, im Durchschnitt* 61,50 Euro; eine Sonderfahrtenstunde 60 bis 95 Euro. Siehe auch untenstehende Tabelle. Prüfung: Für die sogenannte Vorstellung zur Prüfung verlangt die Fahrschule eine Gebühr. Sie fällt jeweils für die Theorieprüfung und die praktische Prüfung an. Sie beträgt zwischen 60 bis 137 Euro (Theorie) beziehungsweise zwischen 180 und 289 Euro, im Durchschnitt* 192,78 Euro (Praxis). *Die Durchschnittswerte hat MOVING International Road Safety Association e.V. in ihrem jährlichen Branchenreport ermittelt.

Ausgabe 17 / April 2025 8 Führerscheinkosten www.biallo.de/bibliothek In unserem Archiv finden Sie weitere hochwertige Ratgeber zu verschiedenen Themen: • Geldanlagen • Immobilien • Girokonten • Darlehen • Soziales • Sparen • Verbraucherschutz Nur ein Klick Mit dem kostenlosen von biallo.de immer aktuell informiert! Newsletter

Ausgabe 17 / April 2025 9 Führerscheinkosten Richtschnur: So viel dürfen einzelne Posten kosten Als Richtschnur für die Kosten beim Führerschein hat der Fahrlehrerverband Baden-Württemberg folgende Preiskalkulation erstellt: ` Grundbetrag: Er sollte nicht mehr als das 10-fache einer üblichen Fahrstunde kosten. ` Sonderfahrt: Sie sollte nicht mehr als das 1,5-Fache einer üblichen Fahrstunde kosten. ` Gebühren für die Vorstellung zur theoretischen und praktischen Prüfung: Sie sollten insgesamt nicht mehr als das 5-fache einer üblichen Fahrstunde kosten. ` Teilgrundbetrag für weitere Theorieausbildung (sofern eine Fahrschule diesen nach nicht bestandener Theorieprüfung verlangt): Er sollte nicht mehr als das 5-fache einer üblichen Fahrstunde kosten. Diese zusätzlichen Kosten für die Fahrerlaubnis fallen an Neben den Kosten für die Fahrschule fallen beim Führerschein noch weitere Kosten an: ` Für einen Sehtest beim Optiker (zwischen fünf und sieben Euro, manche Optiker bieten den Test kostenlos an) ` Erste-Hilfe-Kurs (je nach Anbieter, ab 50 Euro). Tipp: Oft werden Erst-Hilfe-Kurse angeboten, die gleich auch noch den Sehtest beinhalten und wobei Passbilder beim Kurstermin vor Ort gemacht werden können. ` Passbilder (individuell, ca. zehn Euro) ` Verwaltungsgebühr der Straßenverkehrsbehörde für den Führerscheinantrag (je nach Bundesland 40 bis 70 Euro). Bartolomiej Pietrzyk / Shutterstock.com

Ausgabe 17 / April 2025 10 Führerscheinkosten Führerschein Kosten 2025: Beispielrechnung Die folgende Tabelle verdeutlicht in einer Beispielrechnung, auf welche Summe sich die Gesamtkosten für einen Autoführerschein aktuell belaufen können und wie sie verteilt sind auf die unterschiedlichen Kostenarten: Beispielrechnung: Gesamtkosten Führerschein Kostenfaktoren Kosten in EUR (Beispiel)** Grundbetrag 435 25 Übungsfahrten à 62 Euro 1.550 12 Sonderfahrten à 80 Euro 960 Vorstellung zur Theorieprüfung 100 Vorstellung zur Praxisprüfung 190 Gesamtbetrag Fahrschule 3.235 + TÜV/Dekra-Gebühren für Theorie und Praxis (rund 130 Euro plus rund 25 Euro) 155 + Erste-Hilfe-Kurs, Sehtest, Passbilder 60 Ausstellung Führschein bei Straßenverkehrsbehörde 50 Gesamtbetrag Führerschein 3.500 **Je nach Fahrschule und je nach Bundesland können die Kosten teurer oder günstiger sein. Quelle: ADAC/MOVING - International Road Safety Association e.V/ Stand März 2025 Führerscheinprüfung wiederholen – was kostet das? Richtig teuer wird es, wenn Sie eine Prüfung wiederholen müssen. Dann fallen erneut Kosten an. Die Gebühren für die Vorstellung zur Prüfung durch die Fahrschule, aber auch die TÜV/DekraGebühren werden erneut berechnet. Ist die praktische Prüfung zu wiederholen, fallen sogar erneut Fahrstunden an, in der Regel vier bis sechs Übungsstunden à 45 Minuten. Ist die theoretische Prüfung zu wiederholen, kann die Fahrschule unter Umständen einen Teilgrundbetrag für weitere Theorieausbildung verlangen. Beispiel: Bei Nichtbestehen der praktischen Prüfung fallen Kosten für drei Doppelstunden an. Bei einem Preis von beispielsweise 75 Euro pro 45 Minuten (einfache Stunde) sind das 450 Euro. Hinzu kommen erneut die Prüfungsgebühren bei TÜV oder Dekra von rund 130 Euro. Außerdem berechnet die Fahrschule erneut die Vorstellung zur praktischen Prüfung, durchschnittlich rund 200 Euro, insgesamt also 780 Euro. Fazit: Wiederholen ist ein Kostentreiber. Lesen Sie im Abschnitt weiter unten, was Sie selbst beitragen können, um ein Wiederholen zu vermeiden.

Ausgabe 17 / April 2025 11 Führerscheinkosten Führerschein: So reduzieren Sie die Kosten Einen Führerschein heute zu finanzieren, ist für junge Leute oftmals eine Herausforderung. Mehrere Tausend Euro über einen Nebenjob oder ein Ausbildungsgehalt zu finanzieren, ist gar nicht einfach. Auch Eltern sind finanziell gefordert, vor allem, wenn sie mehreren Kindern den Führschein finanzieren wollen. Sie müssen auch nicht alles Geld beisammen haben, bevor Sie sich bei einer Fahrschule anmelden. Sie könnten die Kosten schrittweise begleichen: erst den Grundbetrag und später dann die Fahrstunden in Etappen. Es gibt auch Sparpotenzial: Durch gute Vorbereitung und einen durchdachten Zeitplan können Sie selbst dazu beitragen, die Kosten möglichst in Zaum zu halten. Hier sind einige Tipps: Aktives Mitwirken: „Setzen Sie sich aktiv mit den Verkehrsregeln und der Rolle des Autofahrers auseinander“, rät Jochen Klima vom Fahrlehrerverband Baden-Württemberg. Fahrlehrer machen verstärkt die Erfahrung, dass Fahrschüler heutzutage wenige Kenntnisse im Straßenverkehr mitbringen. Es hilft, als angehender Fahrschüler auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen und aktiv das Verkehrsgeschehen zu verfolgen und es sich auch vom Fahrer erläutern zu lassen – warum sie abbremsen, den Blinker setzen, stehen bleiben etc. Straffer Zeitplan: Die meisten unterschätzen, dass Autofahren eine Übungssache ist, die viel Routine verlangt, weil Vieles gleichzeitig passieren muss. Wer viele Fahrstunden kompakt hintereinander nimmt, kann schnell Routine aufbauen. Planen Sie Ihren Führerschein deshalb von langer Hand und ziehen Sie den Unterricht möglichst kompakt durch, das spart Kosten. Koordinieren Sie den Fahrschulbesuch sinnvoll mit Ihren anderen Verpflichtungen wie Prüfungen in der Schule etwa. Wer den Führerschein über einen langen Zeitraum „nebenher“ laufen lässt, wird am Ende mehr dafür bezahlen. Tipp: Besprechen Sie Ihren beabsichtigten Zeitplan im Vorfeld mit der Fahrschule, damit Ihre Interessen berücksichtigt werden können. Auch Fahrschulen leiden unter Fachkräftemangel und können in der Regel nicht von jetzt auf sofort mehr Fahrstunden anbieten. „Sinnvoll ist es, mindestens zweimal pro Woche zu fahren“, rät Klima. Verkehrsübungsplatz nutzen: Üben Sie nach den ersten Fahrstunden auf einem Übungsplatz, der ADAC bietet das beispielsweise an. Hier können Sie das üben, was der Fahrlehrer Ihnen beigebracht hat. So bauen Sie schnell Routine auf und können teure Übungsstunden reduzieren. Führerscheinantrag frühzeitig stellen: Erst wenn der Antrag auf den Führerschein bei der zuständigen Fahrerlaubnisbehörde des Wohnsitzes (je nach Bundesland, Stadt oder Gemeinde ist das Einwohnermeldeamt, das Straßenverkehrsamt oder die Kreisbehörde zuständig) bearbeitet wurde, können Sie einen Termin zur Theorieprüfung und danach zur praktischen Prüfung vereinbaren. Damit es hier nicht unnötig zu Verzögerungen kommt – manchmal dauert die Antragsbearbeitung wochenlang – sollten Sie zeitgleich mit der Anmeldung zur Fahrschule auch den Antrag stellen. Fahrprüfung bestehen: Ganz klar – eine Prüfung zu wiederholen ist ein Kostentreiber. Deshalb gilt es, unbedingt zu bestehen. Bereiten Sie sich gut auf die Theorieprüfung vor – wer fleißig ist, besteht. Mit Intelligenz hat die Prüfung nichts zu tun. Verlassen Sie sich bei der praktischen Prüfung auf die Einschätzung Ihres Fahrlehrers. Manche Fahrschüler neigen dazu, vorschnell die Prüfung ablegen zu wollen, um Kosten für weitere Übungs-

Ausgabe 17 / April 2025 12 Führerscheinkosten stunden zu sparen. Das kann nach hinten losgehen. Ein Fahrschüler, der sich noch unsicher fühlt, wird inklusive der Aufregung vor der Prüfung eher Fehler machen. Vertrauen Sie dem Fahrlehrer, denn für eine Fahrschule sei es die beste Werbung, wenn deren Fahrschüler und Fahrschülerinnen auf Anhieb bestehen. Tipp: Wenn Sie Ihren Führerschein erfolgreich abgeschlossen haben und auf der Suche nach einem eigenen Auto sind, lesen Sie die Ratgeber „Gebrauchtwagenkauf Checkliste und Tipps: Worauf sollten Sie achten?” oder „Neuwagen-Finanzierung: Der günstigste Weg zum Traumauto“ von biallo.de. Fahranfänger versichern: So sparen Sie bei der Autoversicherung Ist der Führerschein bezahlt und bestanden in der Tasche, steht der nächste Kostenfaktor an: Die Autoversicherung. Fährt der Fahranfänger erst mal mit dem im Auto der Eltern, müssen diese den Fahrerkreis erweitern. Und das kostet, denn gerade junge Leute verursachen sehr viel mehr Unfälle. Versichert der Fahranfänger das erste eigene Auto, steigt er mit dem höchsten Beitragssatz ein. Aber es gibt Möglichkeiten, die Kosten zu optimieren! Hier sind einige Tipps: Fahranfänger mitversichern – das sind die Kostenschrauben Begleitetes Fahren: Die Kfz-Versicherer belohnen das Begleitete Fahren. Macht der Sohn oder die Tochter also schon mit 17 Jahren den Führerschein und fährt bis zum 18. Geburtstag in Begleitung der Eltern Auto, wirkt sich das in jedem Fall günstig auf die Versicherungsprämie aus. Wie sehr sich das Begleitete Fahren auf die Prämie auswirkt, ist bei jedem Versicherer anders. Entscheidend ist bei vielen Unternehmen, wie lange das Begleitete Fahren stattgefunden hat. Ein halbes Jahr lang sollte es schon sein, wenn man von einer günstigeren Prämie profitieren möchte. Fahrzeug: Hat eine Familie zwei Autos, ist es nicht gerade günstig, den Führerscheinneuling gleich auf beiden Autos mitzuversichern. Denn dann zahlt man gleich bei beiden Versicherungsverträgen mehr Prämie. Sparsamer ist es, den Nachwuchs nur bei einem Fahrzeug mitzuversichern und hier logischerweise jenes zu wählen, bei dem der Versicherungsschutz günstiger ist. Vertrag: Den Fahranfänger versichern, dafür auf ein paar Extras verzichten – so können sich die Mehrkosten vielleicht wieder ausgleichen. Möglicherweise lässt sich bei einem älteren Auto auf die Vollkaskoversicherung verzichten. Das reduziert den Beitrag oft deutlich. Ebenso kann man eine Werkstattbindung vereinbaren. Dann wählt das Versicherungsunternehmen die Werkstatt aus, in der das Auto bei Kaskoschäden repariert wird. Auch ein sogenannter Telematiktarif kann Beiträge sparen. Lesen Sie dazu auch den Ratgeber „Kfz Versicherung wechseln: Günstigere Autoversicherung finden – Geld sparen” on biallo.de.

Ausgabe 17 / April 2025 13 Führerscheinkosten Versicherer: Die Versicherungsbeiträge für ein und dasselbe Auto variieren erheblich. Es gibt ihn nicht, den einen Versicherer, der immer und in allen Fällen das günstigste Angebot macht. Tatsächlich kommt es immer auf das zu versichernde Fahrzeug an, aber auch auf viele kleine Details. Es ist durchaus möglich, dass man allein durch einen Anbieterwechsel so viel Geld einspart, dass die Mehrkosten für den jungen Fahrer gar nicht so ins Gewicht fallen. Vergleichen Sie Preise und wechseln Sie gegebenenfalls! Das erste eigene Auto versichern Wer zum ersten Mal ein eigenes Auto versichert, steigt bei Schadenfreiheitsklasse 0 ein. Bei den meisten Versicherern entspricht das einem Beitragssatz von 95 Prozent. Von dort arbeitet man sich dann Jahr für Jahr durch unfallfreies Fahren nach oben und auf diese Weise sinkt die Versicherungsprämie Jahr für Jahr. Um diese Modalität kommt keiner herum, der zum ersten Mal ein Fahrzeug versichert. Hier gelten dieselben Tipps wie oben: Vergleichen Sie Versicherungsangebote und verzichten Sie auf Extras im Vertrag. Zusätzlich sind die Sparpotenziale interessant Rabatt übertragen: Man kann die Schadenfreiheitsklasse von Verwandten übernehmen – allerdings in begrenztem Maße. Es werden nur so viele Jahre gutgeschrieben, wie der junge Fahrer schon den Führerschein in der Tasche hat. Versichert er erstmals ein eigenes Fahrzeug, nachdem er bereits fünf Jahre den Führerschein hat, dann werden genau fünf Jahre gutgeschrieben – und nicht etwa die Schadenfreiheitsklasse 34 der Großmutter. Zweitwagen: Die günstigste Möglichkeit für junge Fahrer, in die Kfz-Versicherung einzusteigen ist, das eigene Auto als Zweitwagen der Eltern anzumelden. In der Regel wird der Wagen dann mit Schadenfreiheitsklasse (SF) ½ versichert, das entspricht immerhin schon etwa 75-80 Prozent an Beitragssatz. Manche Versicherer machen hier sehr lukrative Angebote, vergleichen Sie! Um in die übliche SF ½ eingestuft zu werden, muss das erste Fahrzeug der Familie keineswegs zwingend beim selben Versicherer versichert sein. Später kann der Nachwuchs dann seinen Rabatt, den er als Hauptfahrer des Zweitwagens erworben hat, auf eine eigene Police übertragen lassen. Quellen: Experteninterview: Jochen Klima, Vorsitzender Fahrlehrerverband Baden-Württemberg https://www. flvbw.de/home/ TÜV-Verband: https://www.tuev-verband.de/pressemitteilungen/mehr-als-2-millionen-fahrpruefungen TÜV-Gebühren: file:///C:/Users/annet/Downloads/fuehrerschein-gebuehren-2024-02.pdf Führerschein: https://www.adac.de/verkehr/rund-um-den-fuehrerschein/erwerb/theoretische-fuehrerscheinpruefung/ https://www.adac.de/verkehr/rund-um-den-fuehrerschein/erwerb/fuehrerschein-kosten/ https://www.moving-roadsafety.com/wp-content/uploads/2024/06/MOVING-Ausarbeitung_Warum-steigen-die-Fuehrerscheinkosten.pdf https://www.adac.de/verkehr/rund-um-den-fuehrerschein/erwerb/fuehrerschein-pruefung/ https://www.flvbw.de/home/info1411_4685_fuehrerschein-kosten-preise-und-gebuehren

Roman Samborskyi / Shutterstock.com Inhaltlich Verantwortlicher gemäß §Abs. 2 MStV: Biallo & Team GmbH Achselschwanger Str. 5, 86919 Utting Telefon: +49 8806 33384 0 Telefax: +49 8806 33384 19 E-Mail: info@biallo.de Internet: https://www.biallo.de Vertretungsberechtigte Geschäftsführer: Samuel Biallowons Registergericht: Amtsgericht Augsburg Registernummer: HRB 18274 Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäß § 27 a Umsatzsteuergesetz: DE 213264656 Inhaltlich verantwortlich gemäß §§ 5 TMG,55 RStV: Samuel Biallowons Haftungshinweis: Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Urheberrecht: Alle in diesem Dokument veröffentlichten Inhalte und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Form der Verwertung bedarf unserer vorherigen schrift-lichen Zustimmung. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Be- und Verarbeitung, Speicherung, Übersetzung sowie Wiedergabe von Inhalten in Datenbanken oder anderen elektronischen Medien und Systemen. Downloads von unseren Webseiten sind nur für den persönlichen, privaten und nicht kommerziellen Gebrauch gestattet. Das Impressum von biallo.de gilt auch für unsere Seiten auf Ihr Geld verdient mehr. Impressum Der „Ratgeber der Woche“ ist ein Service der Verbraucher-Redaktion Biallo & Team GmbH, Achselschwanger Str. 5, 86919 Utting. Sie können uns erreichen unter redaktion@biallo.de oder per Telefon: +49 8806 33384 0 Weitere Informationen unter https://www.biallo.de Es ist uns jedoch gesetzlich untersagt, individuell fachlich zu beraten. YouTube Twitter Instagram Facebook Linkedin Twitter

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