Ausgabe 11 / März 2025 5 Finanzielle Bildung für Kinder Wann sollten Eltern mit finanzieller Bildung ihrer Kinder beginnen? Wann und wie Sie Ihre Kinder mit dem Thema finanzielle Bildung vertraut machen, lässt sich pauschal nicht so einfach beantworten. "Es kommt hierbei auf das Kind und seine Fähigkeiten an – und weniger auf das Alter", betont Rieger. Sie empfiehlt, Kinder entsprechend ihrer Fähigkeiten schon früh ins tägliche Leben einzubinden. Das könne beispielsweise der gemeinsame Einkauf sein, der dann gelegentlich auch mit Bargeld bezahlt werde. Eine hilfreiche Übersicht zum Geldverständnis in verschiedenen Altersklassen nennt das Deutsche Jungendinstitut (DJI) in seiner älteren, aber nach wie vor informativen Analyse "Taschengeld und Gelderziehung" aus dem Jahr 2014: So entwickelt sich das ökonomische Verständnis von Kindern Kindergartenalter kein monetäres Verständnis, Geld = Ritual Grundschulalter Beziehung zwischen Geld und Ware, Berechnung von Wechselgeld Kinder ab 10 Jahre Verständnis von Handelsspanne und Gewinn, konkreter Geldbegriff Jugendliche ab ca. 14 Jahre abstrakter Geldbegriff, Giralgeld und elektronisches Geld, Profitorientierung der Banken Wie können Eltern das Thema finanzielle Bildung für Kinder vermitteln? Mit jüngeren Kindern ist es vergleichsweise einfach, ihnen das Thema Geld und Finanzen nahezubringen. So können Sie im Alltag immer wieder Gelegenheiten nutzen, über Geld zu sprechen. "So kann das Kind beispielsweise gemeinsam mit den Eltern den Einkaufszettel schreiben und auch Wünsche äußern. Dabei können Eltern auch erklären, dass der ein oder andere Wunsch zu teuer ist", erläutert Expertin Rieger. Auch in die Planung anderer Vorhaben könnten Kinder einbezogen werden – beispielsweise, wenn es um die nächste Geburtstagsfeier gehe. Generell dürfte es Eltern leichter fallen, das Geldausgeben zu thematisieren. Komplexer verhält es sich mit dem Sparen und Investieren, denn das findet in der Regel eher geräuschlos statt. So bekommen Ihre Kinder zwar oft mit, was und wie Sie einkaufen, aber ob Sie nun gar nicht sparen oder monatliche hunderte Euro auf die hohe Kante legen – das erfahren Ihre Kinder nur, wenn Sie darüber gezielt mit ihnen sprechen. Anlass hierfür kann beispielsweise sein, dass Sie auch über das ein oder andere Sparziel, wie etwa einen größeren Urlaub, sprechen – und wie lange Sie wieviel dafür beiseitelegen müssen. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass Ihr Nachwuchs bereits genug Verständnis für die finanzielle Größenordnung solcher Sparziele mitbringt.
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