Ausgabe 19 / Mai 2025 2 Au-pair im Ausland Von Helga Riedel Lobroart/ Shutterstock.com Erstmal ab ins Ausland – das ist nach Schulabschluss oder Ausbildung der Wunsch vieler junger Leute. Relativ unkompliziert klappt das mit dem Klassiker „Au-pair“. Denn während bei Work and Travel die Job- und Unterkunftssuche herausfordernd sein kann, weiß man als Au-pair, wohin die Reise geht und welche Aufgaben einen erwarten. Bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts schickten Eltern in der Schweiz ihre wohlbehüteten Töchter zu Familien im Ausland oder anderen Landesteilen, um ihre Bildung und Fremdsprachenkenntnisse zu erweitern. In Europa war zu dieser Zeit Französisch die Sprache des Adels und Großbürgertums und so war es auch in der englischen Upper-Class üblich, die jungen Mädchen französischen Familien anzuvertrauen, damit sie dort die Sprache erlernten. Auch in Deutschland scheint es die jungen Damen zu der Zeit ins Ausland gezogen zu haben. Denn die Kirchen gründeten bereits 1877 den „Deutschen Verein der Freundinnen junger Mädchen“ und 1897 den „Katholischen Mädchenschutzverein“, die – sozusagen als erste Au-pair Agenturen – den Auslandsaufenthalt mit organisierten. Im Gegenzug für die Aufnahme in ihren Gastfamilien halfen die jungen Frauen im Haushalt, beaufsichtigten die Kinder oder unterrichteten sie in der eigenen Muttersprache. Eine Win-Win-Situation würde man heute sagen oder eben in Französisch „au pair“ (auf Gegenseitigkeit). Als Au-pair in einer Familie Land und Leute hautnah kennen lernen
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