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Ausgabe 34 / August 2024 8 Alternative Wohnformen fürs Alter sein soll. Bei Altbauten mit Sanierungsbedarf sollte unbedingt eine Sachverständige oder ein Sachverständiger hinzugezogen werden, um die Machbarkeit und den Kostenaufwand abzuklären. Käme eine bestehende Immobilie nur in Frage, wenn sie durch Anbau oder Aufstockung erweitert werden könnte, muss das Baurecht geprüft werden. Meistens sind hier die Hausgrößen in der Nachbarschaft maßgeblich. Neben der Suche auf dem freien Markt ist das sogenannte „Konzeptverfahren“ für Projekte gemeinschaftlichen Wohnens besonders interessant. Dabei vergeben Kommunen oder kirchliche Träger Grundstücke und Gebäude nicht nach dem Prinzip des Höchstbietenden, sondern nach dem Verwendungskonzept der Interessenten, das einen Beitrag zur sozial-gesellschaftlichen Entwicklung des Wohnumfelds leisten soll. Nicht selten kommen so auch größere Objekte wie leerstehende Gemeindehäuser, Schulen, Krankenhäuser oder Kasernen auf den Markt. Sie werden beim Konzeptverfahren entweder zum Festpreis oder im Erbbaurecht mit einer Laufzeit von meist 99 Jahren vergeben. Finanzierungsplan: Vor der Entscheidung, wie das gemeinschaftliche Wohnen in die Tat umgesetzt werden soll, steht natürlich der Kassensturz aller Beteiligten. Wenn jeweils individuelles Eigentum erworben werden soll, unterscheidet sich das nicht vom Kauf einer ‚normalen‘ Immobilie. Neben dem Wohnungspreis darf man dabei die Gesamtkosten nicht aus dem Blick verlieren. Notar, Grundbucheintrag, Grunderwerbssteuer und eventuelle Maklergebühren summieren sich auf etwa zehn bis 15 Prozent des Kaufpreises, die in der Regel selbst finanziert werden müssen. Wieviel Eigenkapital ansonsten nötig ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab etwa der verbliebenen Lebensarbeitszeit. Deshalb ist es immer ratsam, ein solches Projekt frühzeitig und nicht erst nach dem Ende der Berufstätigkeit anzugehen. Bei einem geplanten Gemeinschaftseigentum gilt ein Richtwert von 25 bis 40 Prozent Eigenkapital. Abgesehen von möglichen Förder-mitteln muss der Rest über Bankdarlehen finanziert werden. Besonders sozialpolitisch engagierte Geldinstitute wie die UmweltBank, die GLS Bank oder die DKB sind solchen Projekten gegenüber aufgeschlossen und bieten über die Finanzierung hinaus Beratungsleistungen während der gesamten Planung und Realisierung an. Entscheidend für die Machbarkeit wird sein, ob die künftigen Wohnkosten mit Zins- und Tilgung-saufwendungen sowie Instandhaltungs- und Verwaltungskosten dauerhaft – also auch nach der Berufstätigkeit – bezahlbar sein werden. Ist dies nicht der Fall, muss der Traum jedoch nicht gleich ad acta gelegt werden. Eine mögliche AlterAlexander Raths / Shutterstock.com

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