Ausgabe 32 / August 2024 7 Was kostet ein Kind? Unterstützung vom Staat: Finanzielle Hilfen für Familien Die genannten Summen mögen erschreckend wirken. Wünscht man sich eine große Familie, dann wächst auch die finanzielle Aufgabe, die dahintersteht. Der Staat gewährt finanzielle Unterstützung ab der Schwangerschaft und bis das Kind seine Berufsausbildung beendet hat. Hier eine knappe Übersicht mit den wichtigsten finanziellen Hilfen für Familien. Vor und nach der Geburt: Mutterschaftsgeld Werdende Mütter, die gesetzlich krankenversichert sind mit einem Anspruch auf Krankengeld – das ist der Fall, sobald der allgemeine Beitragssatz beglichen wird – haben Anspruch auf Mutterschaftsgeld. Allerdings müssen sie selbst beitragszahlendes Mitglied sein. Ist die Frau familienversichert, gibt es kein Mutterschaftsgeld. Das Geld wird ab sechs Wochen vor dem Geburtstermin und acht Wochen lang nach der Geburt bezahlt. Es gilt der errechnete Geburtstermin. Die Höhe richtet sich bei Angestellten nach dem zuletzt erhaltenen Nettogehalt: Zugrunde gelegt wird das durchschnittliche Nettogehalt der letzten drei Kalendermonate vor Beginn des Mutterschutzes. Das Mutterschaftsgeld setzt sich aus einer Zahlung der Krankenkasse und einem Arbeitgeberzuschuss zusammen, so dass Frauen auf 100 Prozent ihres Nettogehalts kommen. Auch Selbstständige in der gesetzlichen Krankenversicherung erhalten Mutterschaftsgeld, wenn sie Anspruch auf Krankengeld haben. Sie erhalten 70 Prozent des beitragspflichtigen Arbeitseinkommens. Um Mutterschaftsgeld zu beantragen, müssen werdende Mütter die Bescheinigung des Arztes über den voraussichtlichen Geburtstermin der Krankenkasse und ihrem Arbeitgeber vorlegen. Elterngeld gleicht fehlendes Einkommen aus Sobald das Kind geboren ist, können Eltern das Elterngeld erhalten. Es soll wegfallendes Einkommen ausgleichen, weil Eltern nun weniger arbeiten können. Das Basiselterngeld beträgt in der Regel 65 Prozent des Nettogehalts (es gelten die letzten zwölf Monate vor Geburt), maximal 1.800 Euro im Monat für einen Zeitraum von maximal 14 Monaten nach Geburt des Kindes. Eltern, die vor der Geburt nicht berufstätig waren, erhalten den Mindestbetrag von 300 Euro. Über den Elterngeldrechner können Eltern genau ausrechnen, wie viel Elterngeld sie erhalten. Den Link finden Sie am Endes Textes. Unter dem Link erfahren Sie auch die Varianten, wie Eltern das Elterngeld aufteilen können. Ein Beispiel: Entweder 14 Monate lang Basiskindergeld beziehen oder Sie strecken den Zeitraum über eine doppelt so lange Zeit und erhalten ElterngeldPlus, das nur halb so hoch ist. Eltern können unter Umständen auch beide parallel Elterngeld erhalten und die Auszahlungsvarianten können kombiniert werden. Ebenso gibt es einen sogenannten Partnerschaftsbonus. Welche Variante passend ist, hängt davon ab, wie das Elternpaar die Arbeitszeit untereinander aufteilt und auch, ob Teilzeit- oder Vollzeit gearbeitet wird. Natürlich erhalten auch Alleinerziehende Elterngeld und sie können auch den Partnerschaftsbonus erhalten. Wichtig ist, dass seit April 2024 eine neue Einkommensgrenze für den Bezug von Elterngeld gilt: Es steht Eltern zu, die nicht mehr als 200.000 Euro brutto im Jahr verdienen. Eltern, die vor der
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