Was-kostet-ein-kind

Ausgabe 32 / August 2024 5 Was kostet ein Kind? Was kostet ein Kind mit Studium im Durchschnitt? Eines ist sicher: Mehr Bildung kostet die Eltern mehr Geld. Wenn ein Kind mit 16 Jahren eine Berufsausbildung beginnt und schnell finanziell auf eigenen Füßen steht, spart das den Eltern, die zur Finanzierung der ersten Ausbildung verpflichtet sind, viel Geld. Mit zunehmendem Bildungsgrad wird es teurer. Wer Abitur macht, geht länger zur Schule und liegt den Eltern damit länger auf der Tasche, um es deutlich auszudrücken. Am teuersten wird es, wenn der Nachwuchs nach der Schule studiert. Für ein Bachelorstudium mit anschließendem Master kommen Kosten von 36.000 Euro bis 75.000 Euro zusammen, hat das Deutsche Studentenwerk ermittelt. Die Summen basieren auf der Annahme, dass das Kind das Studium in der Regelstudienzeit absolviert. Studiert es länger, wird es teurer. Auch für mögliche Auslandssemester fallen Extrakosten an. Als Anhaltspunkt für die Höhe des Unterhalts dient die Düsseldorfer Tabelle, die einem Unterhaltsbedarf von 930 Euro im Monat ausgeht, das Kindergeld ist in dem Betrag bereits enthalten. Für diesen Unterhalt sind in erster Linie die Eltern verantwortlich. Sollte das Einkommen für den Unterhalt des Studierenden nicht ausreichen, dann können Kinder BAföG (Kurzform für Bundesausbildungsförderungsgesetz) beantragen. Das Amt gewährt finanzielle Hilfe während des Studiums, mehr dazu lesen Sie im Abschnitt weiter unten. So viel vorab: Das BAföG-Amt setzt einen Maximalbedarf von 934 Euro (2024) im Monat fest für ein Kind, das nicht mehr zuhause wohnt. In diesem Betrag ist das Kindergeld von 250 Euro enthalten, das bis zur Vollendung des25. Lebensjahres gewährt wird. Bleiben nach Abzug also rund 680 Euro an Unterhalt, der an den Eltern hängen bleibt, hinzu kommen Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung von rund 100 Euro im Monat für Kinder ab 25 Jahre. Wohnt das Kind zuhause, können Eltern den Unterhalt natürlich schmälern und ihren Beitrag in Naturalien – Kost und Logis – leisten. Können Sie als Eltern diese Summe nicht aufbringen, springt das BAföG-Amt finanziell ein. Rechnet man den Unterhalt von 680 Euro hoch auf vier Jahre Studium, landet man bei rund 33.000 Euro. Nicht zu vergessen sind zwei Aspekte: Wer in einer teuren Stadt wie München studiert, wird mit 934 Euro im Monat kaum eine Miete und Lebenshaltung finanzieren können. Im genannten Regelsatz von 934 Euro sind rund 400 Euro Wohnkosten enthalten. In einer Stadt wie München würde es an ein Wunder grenzen, ein WG-Zimmer zu diesem Preis zu ergattern. Das Kind wird also je nach Studienort mehr Unterhalt benötigen. Der andere Aspekt ist, dass man als Eltern dem Sprössling durchaus zumuten kann, durch einen Minijob oder eine Beschäftigung als Werkstudent oder -studentin während des Studiums oder in den Semesterferien etwas hinzuverdienen. Inside Creative House / Shutterstock.com

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