FuPa.net westrhein | Saison 2022/2023

24 Offen und mit klarer Haltung Von Helga Raue „Ich hatte gehört, dass es eine Findungskommission geben würde und habe mich dann einfach mal bei FVM-Vizepräsident Hans-Christian Olpen gemeldet“, verrät Dr. Christos Katzidis gelöst nach dem gut viereinhalbstündigen Sitzungsmarathon bei hochsommerlichen Temperaturen. „Warm ist es, aber es war ein spannender Tag in einer tollen Atmosphäre“, freute sich der 52-Jährige, der kurz zuvor einstimmig zum neuen Präsidenten des Fußballverbands Mittelrhein (FVM), siebtgrößter DFB-Landesverband, gewählt worden war. „Ich bedanke mich für den Vertrauensvorschuss. Ich möchte einen engen Austausch mit unseren Mitgliedern in den Vereinen und eine kooperative Zusammenarbeit mit den Fußballkreisen“, unterstrich Katzidis nach seiner Wahl. Daher will er nach der pandemiebedingten Zwangspause vor allem die Vereinsdialoge wieder aufnehmen und sich vor Ort austauschen. Und Katzidis versprach: „Das dürfen Sie von mir erwarten: einen offenen und ehrlichen Umgang, das gemeinsame Erarbeiten von Lösungen, eine klare Haltung und Positionierung und eine klare Werteorientierung.“ Fünf Schwerpunkte Fünf strategische Schwerpunkte hat sich der neue FVM-Präsident für seine Amtszeit gesetzt: „Erstens wollen wir den Amateurfußball und den Breitensport, vor allem für Kinder und Jugendliche, stärken, die Vereine unterstützen.“ Auch die EM 2024 sei, so Katzidis, eine große Chance, den Kinder- und Jugendfußball zu fördern: „Die Erfahrung zeigt, dass gerade nach großen Turnieren Kinder und Jugendliche in die Vereine strömen.“ Zweite Maßnahme ist die Stärkung des Ehrenamts und der Vereinsarbeit. „Wir müssen politischer werden und konkrete Maßnahmen einfordern, um die ehrenamtliche Arbeit in den Vereinen zu stärken“, so Katzidis. Weitere strategische Schwerpunkte sieht er zudem in der Förderung von Mädchen und Frauen im Fußball, im Bereich der Gewaltprävention, des Kinderschutzes und der sozialen Integration. Auch wenn Katzidis bisher nicht im FVM aktiv war, ist der Fußball schon seit jungen Jahren seine Leidenschaft. „Ich habe bis zur Verbandsliga gespielt, in der Jugend beim 1. FC Hardtberg und beim Bonner SC, im Seniorenbereich u. a. bei Verbandsligist VfL Rheinbach“, verrät er. „Ich hatte ein Probetraining bei Schalke 04, hätte dahingehen können, aber meine Mutter wollte nicht, dass ich zu meinem Vater ins Ruhrgebiet ziehe. Vielleicht hat sie meine Profikarriere verhindert“, scherzt Katzidis mit einem Zwinkern. Seine fußballerische Karriere dürfte trotzdem für eine gute Basis im neuen Amt sorgen – als Libero weiß Katzidis, wie er den Laden zusammenhalten muss. Er lacht: „Ich bin auf der Libero-Position groß gworden, aber auch im 4-4-2-System habe ich alle defensiven Positionen bekleidet, meist links, da ich ein Linksfuß bin.“ Seine Liebe zum Sport spiegelt sich auch in den Ausschüssen wider, denen er angehört, u. a. dem NRW-Sportausschuss und dem Sportausschuss der Stadt Bonn. 26 Jahre lang war der Doktor der Verwaltungswissenschaften im Polizeidienst tätig, schied als Polizeioberrat aus. Vorgänger gratuliert Erster Gratulant war sein Vorgänger. „Ich freue mich, dass mit Christos Katzidis ein Mann an der Spitze des FVM steht, der fachlich und menschlich alle Voraussetzungen mitbringt, um diese verantwortungsvolle Aufgabe zu bewältigen“, würdigte Bernd Neuendorf, seit März Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), seinen Nachfolger im FVM. „Und ich freue mich unglaublich, hier sein zu können. Meine Fußball-Familie ist definitiv der FVM“, sagte Neuendorf. Dr. Christos Katzidis wird als Nachfolger des neuen DFBPräsidenten Bernd Neuendorf zum Präsident im Fußballverband Mittelrhein (FVM) gewählt. Herzliche Umarmung: DFB-Präsident Bernd Neuendorf (rechts) ist der erste Gratulant von Dr. Christos Katzidis nach seiner Wahl zum neuen FVM-Präsidenten. Foto: Carlos Albuquerque

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