FuPa.net westrhein | Saison 2022/2023

15 des Teams und des Vereins. Warum gibt es seit Jahren bei Alemannia Kapitäne, die defensiv denken und arbeiten? Müller: Interessante Frage. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass wir defensive Spieler das Spiel vor uns haben, dass wir strukturieren und ordnen sollen. Das sind andere Aufgaben als Stürmer haben, die die Mitspieler im Rücken haben. In der Vorbereitung pendeln Sie zwischen den Positionen rechter Verteidiger und zentraler defensiver Mittelfeldspieler. Frage vor dem Start: Wo werden Sie am häufigsten spielen? Müller: Ich denke und hoffe, dass das im Zentrum sein wird. Auf dieser Position kann ich der Mannschaft am stärksten helfen. Ich kann auch Rechtsverteidiger, Achter oder notfalls Innenverteidiger spielen, aber meine Lieblingsaufgabe ist vor der Abwehr. Ist das 4-1-4-1-System der letzten Wochen auch Ihr favorisiertes System? Müller: Ich mag dieses System und auch das 4-2-3-1, weil wir da immer zu dritt im Zentrum arbeiten. Das mag ich. Sie haben in der letzten Saison vier der fünf Tore im Pokalwettbewerb geschossen. Wieso treffen Sie da so zuverlässig wie Jupp Martinelli früher? Müller: Ich habe keine Idee, ich würde die Anzahl an Treffern lieber in der Liga und im Pokal schießen. Wie viele sollten es denn werden? Müller: Alle(lacht). Fünf in der Liga wären schon in Ordnung. Was ist Ihr Wunsch für die nächsten Monate? Müller: Wir wollen den Teamspirit der Rückrunde weiterführen, wollen mit den Fans den unbändigen Siegeswillen wieder erleben. Sie können an dieser Stelle die Prognose für die Saison hinterlegen. Müller: Die Mannschaft ist größtenteils zusammengeblieben. Ein einstelliger Tabellenplatz wäre ein Ziel. Auf keinen Fall will ich wieder so eine Saison erleben wie in den letzten beiden Jahren. Gab es bei diesem erwähnten Elend nie einen Fluchtreflex bei Ihnen? Müller: Nein, ich fühle mich hier mega wohl. Ich habe mich eher damit beschäftigt, wie wir die Karre hier wieder flottbekommen. Ich will das hier nicht verlieren, schätze Alemannia sehr, weil ich spüre, was dieser Verein bedeutet. Das klingt nach großer Vereinsliebe. Sie könnten den 2023 auslaufenden Vertrag um vier Jahre verlängern. Müller: Ich denke eher an 20 Jahre(feixt). War die letzte Saison die intensivste in Ihrer Tivoli-Zeit? Müller: Ja, es war sehr anstrengend für den Kopf. Man muss lernen, bei dieser permanenten Druck-Situation abzuschalten. In Mannheim habe ich zwei Jahre lang um den Aufstieg gespielt, das ist ein anderer positiver Druck. Aber Klassenerhalts-Druck ist ganz anders. Alemannias Aufholjagd war eine grandiose Leistung, aber es war eine monatelange Herausforderung, weil wir selbst trotz vieler Siege nicht nach oben in der Tabelle geklettert sind. Ich war am Ende erschöpft wie nie zuvor in meiner Aachen-Zeit. Sind Sie nicht vor vier Jahren nach Aachen gekommen, um mit der Alemannia auch im Aufstiegskampf mitzumischen? Müller: So war es besprochen. Und jetzt sind Sie desillusioniert? Müller: Motiviert ist der Begriff, wir wollen die letzten beiden Jahre vergessen machen. Dafür sollten wir von Anfang punkten, was uns in den letzten Jahren nicht so gelungen ist. Treffsicher im FVM-Pokal: Marco Müller feiert mit seinen Mitspielern einen seiner beiden Treffer beim 2:1-Sieg in der ersten Runde gegen Viktoria Arnoldsweiler. Foto: Jérôme Gras „Fuat hasst es, zu verlieren“: Marco Müller kennt seinen Trainer besser als die meisten seiner Mitspieler. Foto: Jérôme Gras

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