FuPa.net westrhein | Saison 2022/2023

12 „Es ist tatsächlich eine Ehre“ Gemessen an den Clubjahren am Stück ist Marco Müller mittlerweile der dienstälteste Spieler am Tivoli. Alexander Heinze heuerte zwar ein Jahr vor ihm bei Alemannia Aachen an, aber der Innenverteidiger war nicht durchgehend beschäftigt in Aachen. Müller ist der neue Kapitän der Mannschaft, das hat die Gruppe selbst bestimmt. „Er hat sich dafür mit seiner ehrlichen Art richtig qualifiziert“, lobt Trainer Fuat Kilic die Wahl der Spieler. Vor der Saison trafen sich unsere Redakteure Benjamin Jansen und Christoph Pauli mit dem 28-Jährigen. Herr Müller, Quizfrage am Anfang: Wo liegen Sie altersmäßig im 24-köpfigen Aufgebot? Marco Müller: Ich bin einer der Ältesten (überlegt). Dimitry Imbongo, Alex Heinze, Exaucé Andzouana und dann müsste ich schon kommen. Richtig. Inzwischen sind viele junge Spieler in die Kabine eingezogen. Beobachten Sie, dass das eine andere Generation ist? Müller: Auf jeden Fall. Woran machen Sie das fest? Müller: Andere Gesprächsthemen, unterschiedlicher Kleidungsstil, und auch die Sprache ist anders(schmunzelt). Kommen Sie da noch mit? Müller: Das schon. Ab und zu muss ich aber nachfragen: Was genau willst du mir damit sagen? Manchmal werden auch einfach Artikel in Sätzen weggelassen. Es gibt definitiv Unterschiede. Die jüngeren Spieler verbringen viel Zeit in Sozialen Medien. Ist das auch Ihre Welt? Müller: Ich bin da zum Glück kaum aktiv. Bei Instagram halte ich mich nicht auf. Facebook habe ich noch aus alten Zeiten, da poste ich höchstens einmal im Jahr. Nervt Sie die Fixierung auf den Taschencomputer? Müller: Sehr sogar, ich spreche es in der Kabine fast jeden Tag an. Ich verstehe nicht, dass man nach dem Training so reflexhaft zum Handy greift und da versinkt. Wie wäre es mit einem Handyverbot in der Kabine? Müller: Das gibt es vor dem Training, danach nicht mehr. Es ist nicht meine Regelung, es ist halt ein Kompromiss. Mir gefällt das Zitat von Martin Hinteregger (zuletzt Eintracht Frankfurt): „Natürlich wäre es mir lieber, wenn eine Kiste Bier in der Mitte steht, wir setzen uns alle in den Pool, trinken gemütlich ein Bier und quatschen über das Spiel. In Wirklichkeit sitzen alle über ihren Handys.“ Wie entwickelt sich das Team in diesen Tagen fußballerisch? Müller: In den ersten Wochen ist es tatsächlich etwas wilder auf dem Platz zugegangen. Einige Spieler waren zu übermotiviert, haben eher Läufe zu viel gemacht. Das war gut gemeint, aber auch etwas kopflos. Das hat sich aber schnell eingependelt. Was erzählen Sie neuen Spielern über den Verein? Müller: In erster Linie spreche ich mit ihnen darüber, welche Regeln es gibt und wie wir uns auf dem Platz, aber Marco Müller ist Alemannia Aachens neuer Kapitän. Ein Gespräch zum Saisonstart über unterschiedliche Kleidungsstile, unterschiedliche Gesprächsthemen und gemeinsame Ziele des Teams. Einer, der weder sich noch andere schont: Alemannia Aachens neuer Kapitän Marco Müller mit Turban. Foto: Jérôme Gras

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