Die ungeklärten Mordfälle
in unserer Region
Seit 1980 sind 17 Morde nicht aufgeklärt worden.
Reporter: Marlon Gego und Christoph Pauli
STÄDTEREGION AACHEN | KREIS DÜREN | KREIS HEINSBERG
Das LKA will die Fälle neu untersuchenManche Fälle gehen Klaus Thevis (Foto links) bis heute nach, besonders die, die er glaubt, geklärt zu haben, für die aber nie jemand verurteilt wurde, so dass die Hauptverdächtigen bis heute frei herumlaufen. Doch Mord verjährt nicht, und die Hoffnung stirbt zuletzt, auch die von Klaus Thevis, und damit die Hoffnung weiterleben kann, nimmt er sich immer wieder auch die alten Fälle vor. Thevis, 60 Jahre alt, leitet im Aachener Polizeipräsidium das Kriminalkommissariat 11, das für Fälle von Mord und Totschlag in der gesamten Region Aachen, Düren, Heinsberg zuständig ist. Auch nach Jahrzehnten können noch Fälle gelöst werden, weil sich die Fahndungsmethoden deutlich verfeinert haben. Und deswegen baut das Landeskriminalamt in NRW (LKA) in diesem Jahr eine Datenbank auf. In zwei Schritten – bis zurück in die 90er und dann bis in die 70er Jahre – wird eine sogenannte Cold-Case-Datenbank erstellt. Bis Ende 2018 sollen von den landesweit 16 zuständigen Kommissariaten etwa 900 ungelöste Mordfälle (cold cases) zusammengetragen werden. Das LKA will dabei gezielt zunächst Alt-Fälle untersuchen, bei denen DNA-Material sichergestellt wurde. Im Aachener Präsidium haben Thevis und seine elf Kollegen die Aufgabe erhalten, alte Akten ungelöster Mordfälle zu digitalisieren und ans LKA zu schicken. Im Gespräch mit unserer Zeitung gibt Klaus Thevis einen Überblick über die 17 ungeklärten Mordfälle in der Region seit 1980. Manche Fälle werden wohl ungelöst bleiben, weil alte Asservate nach Jahrzehnten vernichtet wurden. In anderen Fällen ist eine Wende durchaus absehbar, weil sich die Fahndungsmethoden immer weiter verfeinern. „In der Forensik hat es in den letzten Jahren große Fortschritte gegeben“, sagt Thevis.